Bundeswehr in Afghanistan:Schwere Artillerie

Scharfe Geschütze in Afghanistan: In einem Gefecht mit Aufständischen hat die Bundeswehr hat erstmals neue Panzerhaubitzen eingesetzt. Experten zufolge war es der erste Einsatz von schwerer Artillerie in der Geschichte der Bundeswehr überhaupt.

Die Bundeswehr hat in Afghanistan erstmals ihre neuen Panzerhaubitzen in einem Gefecht mit Aufständischen eingesetzt. Das schwere Geschütz feuerte nach Bundeswehrangaben am Samstag fünf Schuss ab, um die Bergung eines durch einen Sprengstoffanschlag beschädigten Fahrzeugs zu ermöglichen. Dabei sei scharfe Munition zum Einsatz gekommen, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.

Bundeswehr rüstet auf: Panzerhaubitzen nach Kundus

Schwere Artillerie in Afghanistan: Die Bundeswehr hat erstmals Panzerhaubitze in der Krisenregion eingesetzt. (Das Foto zeigt eine Panzerhaubitze aus de Jahr 2000.)

(Foto: dpa)

Es war nach Einschätzung von Experten der erste Einsatz von schwerer Artillerie in der Geschichte der Bundeswehr überhaupt.

Das Gefecht ereignete sich im Unruhedistrikt Char Darah bei Kundus. Bei der Detonation von zwei Sprengfallen wurden zwei Bundeswehrsoldaten leicht verletzt. Wie das Einsatzführungskommando in Potsdam mitteilte, wurde nach der Explosion des ersten Sprengsatzes Verstärkung an den Anschlagsort verlegt. Etwa eine Stunde später sei ein zweiter Anschlag verübt worden. Die Soldaten seien dabei auch mit Handfeuerwaffen beschossen worden. Das Artilleriegeschütz vom Typ Panzerhaubitze 2000 war Ende Mai nach Afghanistan verlegt worden.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte im April die Verlegung der schweren Geschütze nach Kundus angeordnet. Die Haubitze soll den Soldaten in den immer häufigeren Gefechten mit den radikalislamischen Taliban Rückendeckung geben. Mit der 155-Millimeter-Kanone können vom Feldlager aus Ziele in einem Umkreis von 40 Kilometern auf 20 bis 30 Meter genau getroffen werden. Im Süden Afghanistans wird die Haubitze seit 2006 von den Niederländern genutzt.

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