Ölkatastrophe im Golf von Mexiko:Das Versagen der Ingenieure

Wer ist schuld an der Explosion der Plattform "Deepwater Horizon"? Der Konzern BP gibt nun erstmals technische und menschliche Fehler zu - will aber nicht die volle Verantwortung übernehmen.

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist einer Untersuchung des Ölkonzerns BP (hier geht's zum Original-Dokument) zufolge einer ganzen Reihe technischer und menschlicher Fehler geschuldet. Unter anderem hätten BP-Ingenieure die Ergebnisse eines Drucktests falsch bewertet, teilte BP mit. Allerdings müssten auch andere Firmen, die an der Ölförderung auf der explodierten und gesunkenen Plattform Deepwater Horizon des Betreibers Transocean beteiligt waren, Verantwortung für den Unfall und die Umweltkatasrophe tragen.

"Wir haben von Anfang an gesagt, dass mehrere Beteiligte Verantwortung für die Explosion auf der Deepwater Horizon tragen", sagte der künftige BP-Chef Bob Dudley. Die interne Untersuchung wurde von BP-Sicherheitschef Mark Bly vorgenommen.

Die Explosion der Plattform im April diesen Jahres, bei der elf Menschen starben, hatte eine der schwersten Umweltkatastrophen in der jüngeren Geschichte ausgelöst. Monatelang versuchten Experten, das lecke Bohrloch zu stopfen - vergebens. Erst Mitte Juli gelang es ihnen, einen wirksamen temporären Verschluss anzubringen. Bis dahin hatten schon rund 800 Millionen Liter Öl das Meer und die Umwelt verseucht. Experten warfen BP schwere Versäumnisse vor.

Das ausströmende Öl führte zu einer Ölpest im Golf von Mexiko und massiven Konsequenzen für das Ökosystem. Wirtschaftlich stürzte das Unglück BP in eine extrem schwierige Situation. Dem Konzern droht eine Strafzahlung von bis zu 21 Milliarden Dollar, wenn ihm grobe Fahrlässigkeit als Ursache der verheerendsten Ölkatastrophe der US-Geschichte nachgewiesen wird.

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