Münsterland: Kindesmissbrauch:Gefahr im weißen Kittel

Es war ein hinterhältiger Trick: Ein einschlägig vorbestrafter Pädophiler aus dem Münsterland soll sich als Arzt ausgegeben haben, um so Kinder unsittlich berühren zu können.

Er lockte die Kleinen mit einem hinterhältigen Trick an: Ein Pädophiler aus dem Münsterland soll sich als Arzt ausgegeben haben, um Kinder unsittlich berühren zu können. Der Mann aus Beckum sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft.

Aufsichtsbehörde prüft Betrug mit Patientendiagnosen

Ein Pädophiler aus dem Münstersland soll Kinder mit einem hinterhältigen Trick angelockt haben: Er gab sich als Arzt aus.

(Foto: dpa)

"Der 55-jährige muss mit einer empfindlichen Haftstrafe rechnen", sagte in Münster Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer. Dem einschlägig vorbestraften Mann werden mehr als 50 Missbrauchsfälle vorgeworfen. "Die allermeisten der Taten geschahen im privaten Umfeld." In mindestens einem Fall soll sich der Mann aber auch als Mediziner ausgegeben haben, um sich das Vertrauen zu erschleichen.

Er soll auch einem elfjährigen Mädchen Medikamente gegeben haben und sich vor dem Kind entblößt haben. Gegen den 55-Jährigen wurde ein Haftbefehl erlassen.

"Die Polizei wurde im Frühjahr 2010 auf den mutmaßlichen Täter aufmerksam", berichtete Polizeisprecher Martin Schnafel. "In einer Schule fielen zwei Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten auf." Die Ermittlungen hätten schnell zu dem Verdächtigen geführt. "Es ergaben sich weitere Vorwürfe gegen den Mann."

Der 55-Jährige soll Kinderpornobilder aus dem Internet heruntergeladen und zum Teil selbst hergestellt haben. In 50 Fällen soll er seit 2001 ein heute 14-jähriges Kind in seinem engen Umfeld durch Streicheln und Berühren missbraucht haben.

Der Verdächtige sei bereits 1998 zu einer Freiheitsstrafe wegen sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen verurteilt worden, so Schnafel. Der 55-jährige wurde in das Gefängnis in Münster gebracht.

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