Verhaltensbiologie:Unter dem Schutz des Mondes

Menschen blicken fasziniert in den Himmel, wenn es zu einer Mondfinsternis kommt. Was aber machen Affen während eines solchen Phänomens?

Christopher Schrader

Was die Affen während der Mondfinsternis gedacht haben, ist nicht überliefert. Sehr wohl hingegen, was sie gemacht haben: Sie haben sich irgendwo hingehockt und still gewartet, bis es vorbei war.

Südliche Rotkehl-Nachtaffen (Azara-Affen, Aotus azarae) leben in Argentinien. Ihren Tagesrhythmus stimmen sie auf die Temperaturen und das Mondlicht ab. (Foto: University of Pennsylvania)

Das zumindest zeigen die Daten von Messkragen, die Forscher in Argentinien einigen Südlichen Rotkehl-Nachtaffen hatten umlegen lassen.

Als im Mai und November 2003 und im Oktober 2004 der Vollmond vom Schatten der Erde getroffen wurde und verlosch, ging die Aktivität der Affen drastisch zurück ( Plos One, Bd.5, e12572, 2010).

Die Tiere gehören zu den wenigen Primaten, die je nach Gelegenheit tag- oder nachtaktiv sind. In den warmen Nächten des südlichen Sommers nutzen sie offenbar die Gelegenheit, eher ungestört auf Futtersuche zu gehen - besonders wenn der Mond scheint.

Ihre Sinneseindrücke, nehmen die Forscher von den Universitäten Pennsylvania und Tübingen an, greifen dann in den Lauf ihrer biologischen Uhr ein.

© SZ vom 14.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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