Wohnen - Köln:Studie: Wohnungsnot in den Städten: Überangebot auf dem Land

Hannover (dpa/lni) - In einigen Ballungsräumen in Niedersachsen werden laut einer Studie viel zu wenige Wohnungen gebaut. So sei der jährliche Bedarf an Neubauwohnungen in Braunschweig seit 2016 nur zu rund einem Drittel gedeckt (35 Prozent), heißt es in der Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die Autoren verglichen die Zahl der in den vergangenen drei Jahren fertiggestellten Wohnungen mit dem Bedarf, den sie anhand von Faktoren wie der Bevölkerungsentwicklung und den Leerständen schätzten.

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Hannover (dpa/lni) - In einigen Ballungsräumen in Niedersachsen werden laut einer Studie viel zu wenige Wohnungen gebaut. So sei der jährliche Bedarf an Neubauwohnungen in Braunschweig seit 2016 nur zu rund einem Drittel gedeckt (35 Prozent), heißt es in der Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die Autoren verglichen die Zahl der in den vergangenen drei Jahren fertiggestellten Wohnungen mit dem Bedarf, den sie anhand von Faktoren wie der Bevölkerungsentwicklung und den Leerständen schätzten.

Auch in anderen Städten Niedersachsens werden die Wohnungen demnach knapp. So wurden in der Region Hannover nur 59 Prozent der Wohnungen gebaut, die nötig gewesen wären. In Osnabrück waren es 63 Prozent. Etwas besser schneidet Bremen mit 86 Prozent ab, Wolfsburg gelang fast eine Punktlandung mit 102 Prozent - und in der Stadt Oldenburg seien mit 112 Prozent sogar einige Wohnungen zu viel auf dem Markt.

Dieses Problem konstatiert die Studie auch für die ländlichen Regionen. In Schaumburg etwa seien fast doppelt so viele Wohnungen fertiggestellt worden wie benötigt, das Verhältnis von Fertigstellungen und Bedarf lag dort bei 190 Prozent. Auch im Emsland (143 Prozent) und in Friesland (178 Prozent) wurde den Berechnungen zufolge deutlich zu viel gebaut.

Wohnungsmangel in den Metropolen und ein Überangebot auf dem Land: Damit spiegelt die Lage in Niedersachsen das Bild wider, das die Studienautoren Ralph Henger und Michael Voigtländer auch bundesweit zeichnen. Als Gründe für die Misere in den Ballungsräumen werden der hohe Zuzug in die Städte, das knappe Personal in Bauämtern, strenge Vorschriften und der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft genannt.

Die Städten müssten sich anstrengen, um die Mietenentwicklung zu bremsen, mahnen die Autoren. Entscheidend hierfür sei in den Metropolen die Bereitstellung von Bauland, um Investoren anzulocken. Wichtig sei auch ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, um die Anbindung benachbarter Regionen an die Großstädte zu verbessern.

Für den ländlichen Raum gelte dagegen der Grundsatz "Umbau vor Neubau". In einem Drittel der deutschen Kreise sollte "die Bautätigkeit im Neubau gebremst werden, um ein Überangebot zu vermeiden", heißt es in der Studie.

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