Fußball:Furioses Finale: Freiburg feiert späten Sieg gegen Mainz

Freiburg (dpa) - Der SC Freiburg, sein Trainer Christian Streich und der Noch-Club-Präsident und designierte DFB-Boss Fritz Keller konnten es kaum fassen. Mit einem furiosen Schlussspurt besiegten die Breisgauer zum Bundesliga-Auftakt den FSV Mainz 05 noch mit 3:0 (0:0).

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Freiburg (dpa) - Der SC Freiburg, sein Trainer Christian Streich und der Noch-Club-Präsident und designierte DFB-Boss Fritz Keller konnten es kaum fassen. Mit einem furiosen Schlussspurt besiegten die Breisgauer zum Bundesliga-Auftakt den FSV Mainz 05 noch mit 3:0 (0:0).

"Der Sieg ist vielleicht ein bisschen hoch ausgefallen, aber es freut mich für die Mannschaft", sagte Keller nach dem Abpfiff der Deutschen Presse-Agentur.

Denn das Gäste-Team von Chefcoach Sandro Schwarz hatte lange die besseren Chancen. Vor 24.000 Zuschauern trafen aber Lucas Höler (82. Minute), Jonathan Schmid (84.) und Luca Waldschmidt (87./Foulelfmeter) in der Schlussphase.

"Nach dem 0:1 sind wir vollkommen auseinander gebrochen", klagte der Mainzer Torwart Florian Keller. Und Sportvorstand Rouven Schröder meinte: "So ein Spiel 0:3 verlieren, das ist ganz schön hart."

Lautstark feierten die Freiburg-Fans ihr Team für den unverhofft klaren Sieg. Keller war mit dem Fahrrad ins Schwarzwaldstadion gekommen. Er hatte die Auszeichnung des 20.000. Vereinsmitglieds unmittelbar vor dem Anpfiff genutzt, um auf dem Rasen ein paar Worte an das Publikum zu richten. "Ich hatte viele schlaflose Nächte", sagte der 62-Jährige zu seiner Entscheidung, für das Spitzenamt im deutschen Fußball zu kandidieren und versprach: "Der SC Freiburg wird immer mein Herzensverein bleiben."

Keller war von der Findungskommission des Deutschen Fußball-Bundes als DFB-Präsident vorgeschlagen worden. Seine Wahl beim Bundestag am 27. September in Frankfurt am Main gilt als sicher, sein Amt beim SC Freiburg wird er aufgeben.

Voller Spielfreude und Kampfeslust warfen sich die beiden Teams in die erste Saisonpartie. Bei den Mainzern stand Jeremiah St. Juste, der Acht-Millionen-Euro-Mann von Feyenoord Rotterdam, in der Innenverteidigung. Die Liverpool-Leihgabe Taiwo Awoniyi saß zunächst nur auf der Bank. Die durch einige personelle Ausfälle geplagten Freiburger mussten sich erstmal dem Ansturm der Gäste erwehren.

Dann aber ergriff der SC die Initiative. Alle Augen auf Waldschmidt: Der Torschützenkönig der U21-EM wäre nach zehn Minuten fast mit einem Volleyschuss in den Torwinkel erfolgreich gewesen. Keeper Florian Müller lenkte den Ball gerade noch über die Latte. Auf der Gegenseite rauschte Quaisons Fallrückzieher knapp am Tor vorbei (28.). Die Gäste waren jedenfalls sichtlich bemüht, die DFB-Pokalpleite vor einer Woche in Kaiserslautern vergessen zu lassen.

Die Breisgauer als lauffreudigstes Team der vergangenen Saison nach Bayer Leverkusen rannten im ersten Durchgang öfter hinterher. Das Chancenplus der Mainzer wurde immer offensichtlicher, ehe Torjäger Nils Petersen in der 68. Minute vor FSV-Schlussmann Müller auftauchte, aber schwach abschloss.

Dann aber schlug das Streich-Team mit drei Toren richtig zu. "Das Ergebnis entspricht nicht dem Spielverlauf", räumte Streich ein. Er freute sich auch "total" über Kellers Kandidatur. Sein Kollege Schwarz verwies darauf, dass in der Schlussphase drei Verletzte auf einmal auf dem Boden lagen: "Es was sehr kurios, dann haben wir kurz eine Unordnung gehabt."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: