Konjunktur - Stuttgart:Stuttgarter Industrieunternehmen fürchten schwere Zeiten

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Stuttgart (dpa/lsw) - Viele Industrieunternehmen im Großraum Stuttgart sehen einer Umfrage der regionalen Industrie- und Handelskammer (IHK) zufolge schwere Zeiten auf sich zukommen. Mehr als 40 Prozent der Industriebetriebe erwarteten in den kommenden zwölf Monaten einen Rückgang ihrer Geschäfte, hieß es am Montag in einer Mitteilung der IHK Stuttgart. Besonders heikel ist die Lage demnach in der Elektrotechnik und im Fahrzeugbau - dort liege der entsprechende Anteil sogar bei jeweils 45 Prozent. Die IHK befragte nach eigenen Angaben 800 Betriebe aller Branchen im Großraum.

Die regionale IHK-Präsidentin Marjoke Breuning sagte, inzwischen spürten fast alle Branchen die Auswirkungen der schwächelnden Industrie. Der drohende Brexit sowie die US-Handelskonflikte mit China und der EU sorgten für höhere Kosten, Unsicherheiten und rückläufige Investitionen. Die Auswirkungen zeigten sich vor allem in der exportstarken Industrie. "Wir gehen nicht von einer Rezession aus, erkennen aber gegenwärtig auch keine Trendwende", sagte der Präsident des Landesverbands der Industrie, Heinrich Baumann, der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag).

Die Lage hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Allein unter Fahrzeug- und metallverarbeitenden Betrieben planen laut Umfrage annähernd 60 Prozent, ihr Personal zu reduzieren. In der regionalen Gesamtwirtschaft wollen demnach gut ein Viertel der Firmen Stellen streichen, aber nur noch 15 Prozent Jobs schaffen.

Auch in anderen Teilen Baden-Württembergs werden aus den Unternehmen Zukunftssorgen laut. Nach Angaben des Industrie- und Handelskammertags blicken 25 Prozent pessimistisch in die Zukunft - damit sei der Anteil der Pessimisten unter den Firmen erstmals seit sieben Jahren wieder höher als der der Optimisten (19 Prozent).

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