Kriminalität - Hannover:LKA rechnet mit 5000 Falschgeldfällen in Niedersachsen

Deutschland
Sichergestelltes Falschgeld wird bei einem Pressetermin präsentiert. Foto: Bernd Wüstneck/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa/lni) - Die Behörden in Niedersachsen haben in diesem Jahr erneut in rund 5000 Fällen Falschgeld sichergestellt. Die genaue Zahl soll Anfang 2020 bekanntgegeben werden, sagte die Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) in Hannover, Nevin Ayyildiz. Aktuell gehe die Behörde davon aus, dass in Niedersachsen 2019 ähnlich oft Falschgeld sichergestellt werde wie im Vorjahr. 2018 wurden landesweit 5136 Fälle registriert, bei denen eine oder mehrere gefälschte Banknoten sichergestellt wurden.

Die häufigsten Fälschungen waren wie schon in den Vorjahren 20- und 50-Euro-Noten. Die Blüten stammen nach den Erkenntnissen der Ermittler vor allem aus Süd- und Osteuropa. "Falschgeld wird sowohl von kriminellen Organisationen als auch von Einzeltätern in unterschiedlichster Qualität hergestellt", sagte die LKA-Sprecherin.

Nach Deutschland gelangen die Falsifikate dann teils durch Kuriere, teils aber auch auf dem Postweg. Seit einigen Jahren seien zudem auch Täter aktiv, die Falschgeld über den nicht allgemein zugänglichen Teil des Internets, das sogenannte Darknet, vertreiben.

Unters Volk kommen die gefälschten Geldscheine dann entweder, indem sie einzeln für kleinere Einkäufe in Geschäften genutzt werden. Die Falsifikate würden aber auch für den Kauf von Kraftfahrzeugen oder "wertigen Gegenständen" wie Handys oder Goldketten genutzt, sagte Ayyildiz.

Über einen besonders spektakulären Falschgeldfall berichtete die Polizei im April dieses Jahres. Im südniedersächsischen Duderstadt wollten vier unbekannte Männer eine Immobilie mit gefälschten Banknoten kaufen. Als Anzahlung für einen Grundstückskauf übergaben sie dem Anbieter eine halbe Million Euro Falschgeld. Bei den Blüten handelte es sich nach Angaben der Ermittler um 1000 Scheine im Nennwert von jeweils 500 Euro.

Zuletzt beschlagnahmten Zollbeamte Anfang Dezember bei einer Kontrolle an der Autobahn 38 nahe Friedland (Landkreis Göttingen) 12 000 Euro Falschgeld. Die Blüten waren in einer Mülltüte im Kofferraum eines Autos versteckt. Das Fahrzeug war auf dem Weg aus den Niederlanden in die Ukraine.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: