Umwelt - Garmisch-Partenkirchen:Winterruhe oder Abwanderung: Wo ist der Bär?

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Garmisch-Partenkirchen (dpa/lby) - Zwei Monate nach dem Braunbären-Schnappschuss einer Wildtierkamera im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist unklar, ob das Tier noch in Deutschland ist. Seit der vermutlich aus Italien stammende Bär in die Fotofalle tappte, gibt es von ihm keine Spur. Er sei offenbar so unauffällig unterwegs wie von Anfang an, sagte eine Sprecherin des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg.

Die Kamera hatte das Tier in der Nacht zum 23. Oktober abgelichtet. Es war die erste Sichtung eines Braunbären auf deutschem Boden seit dem Abschuss von Bär Bruno vor gut 13 Jahren. Vermutet wird, dass es sich um einen männlichen Bären handelt, der wie sein berühmter Vorgänger aus dem italienischen Trentino über Tirol nach Bayern kam.

"Es kann sein, dass er in Richtung Heimat gezogen ist oder dass er hier irgendwo Unterschlupf gesucht hat", so die Sprecherin. Sollte er Richtung Süden gelaufen sein, könne es sein, dass er schon sein Winterquartier bezogen habe - im Süden der Alpen liege schon viel Schnee. "Bären halten keinen kompletten Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe." Diese sei abhängig vom Nahrungsangebot, der Witterung und der persönlichen Konstitution eines Bären. Die Tiere ernähren sich zum Großteil von Pflanzen: Gras, Beeren und Früchte.

In der Nähe der Kamera hatten Experten Spuren wie Fellreste und Kot gesichert, die DNA des Bären enthalten könnten. Doch bis die Analyse zeigt, um was für ein Tier es sich handelt, wird noch Zeit vergehen. "Das wird bestimmt noch mehrere Monate dauern, bis wir eine Antwort haben." DNA-Analysen seien beim Bären langwieriger als beim Wolf.

Das LfU hatte stets betont, es gebe bei diesem Bären keinen Grund zur Sorge. Er verhalte sich wildtiertypisch, unauffällig und scheu.

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