Tarife - Kiel:Uniklinikum-Tarifverhandlungen: Weiter keine Einigung

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Kiel (dpa/lno) - In den Tarifverhandlungen für 7000 Mitarbeiter des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein ist auch in vierter Verhandlungsrunde kein Durchbruch erzielt worden. Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Steffen Kühhirt, warf dem UKSH-Vorstand am späten Montagabend vor, jeden konstruktiven Verhandlungsansatz zu unterbinden.

Das Klinikum kritisierte, bei Umsetzung der Gewerkschaftsforderungen müsse kurzfristig die Hälfte der Betten abgebaut werden. Dies käme der Schließung eines der Standorte gleich. Als Folge würden sich Wartezeiten für hoch spezialisierte Versorgung verdoppeln. "Patienten wären gezwungen, auf Maximalversorger in anderen Bundesländern auszuweichen."

Die Gewerkschaft ist ohne ein konkretes Prozentziel für Einkommenssteigerungen in die Verhandlungen gezogen. Sie will mit einem neuen Tarifvertrag Entlastungen für die nichtwissenschaftlichen Beschäftigten an den beiden Standorten Kiel und Lübeck erreichen. "Unsere Forderungen nach einer Entlastung dienen dem Schutz von Beschäftigten und damit auch der Patientensicherheit", sagte Kühhirt.

Der Arbeitgeber hat 182 zusätzliche Pflegestellen zu schaffen. "Es muss jetzt gelingen, einen Weg zu finden, die unentbehrliche Pflege zu entlasten und gleichzeitig den gesetzlichen Auftrag der medizinischen Maximalversorgung sicherzustellen", sagte der Vorstandsvorsitzende Jens Scholz. In der Uniklinik beträgt der Pflegeschlüssel den Angaben zufolge 1,5 Mitarbeiter pro Bett. Verdi forderte eine Mehrbesetzung von bis zu sechs Vollzeitkräften pro Schicht, das bedeute mehr als 2000 zusätzliche Stellen, sagte ein Sprecher.

Die Verhandlungen sollen am 27. Januar fortgesetzt werden.

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