Verbände - Wiesbaden:Task Force bei Awo Hessen-Süd größer: Neuspitze in Wiesbaden

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Das Logo der Arbeiterwohlfahrt. Foto: Holger Hollemann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Herta Däubler-Gmelin, die als Leiterin einer Task Force Vorwürfe gegen die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Frankfurt und Wiesbaden untersuchen soll, bekommt Verstärkung. Die frühere Bundesjustizministerin werde durch die stellvertretende Bezirksvorsitzende Stephanie Becker-Bösch und den Vorsitzenden eines Kreisverbands unterstützt, sagte ein Sprecher der Awo Hessen-Süd am Mittwoch. Däubler-Gmelin setze sich zudem mit Mitarbeitern in Verbindung, von denen sie weitere Informationen oder Materialien benötige. Zuvor hatte die "Frankfurter Rundschau" darüber berichtet.

Als Leiterin der Task Force der Awo Hessen-Süd soll Däubler-Gmelin "alle Hinweise auf mögliches Fehlverhalten, Versäumnisse oder strukturelle Probleme prüfen und bewerten", hieß es. Sie werde dabei auch die Hinweise aus der Mitarbeiterschaft, aus Öffentlichkeit und Medien sowie aus staatlichen Stellen einbeziehen.

Der Bezirksverband Hessen-Süd hatte im Dezember angekündigt, mit eigenen Untersuchungen den Vorwürfen gegen die Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden nachzugehen und daher eine Task Force einzusetzen. Sie soll auch Empfehlungen für mögliche Konsequenzen erarbeiten.

Vor allem der Frankfurter Kreisverband, aber auch die Awo Wiesbaden stehen im Mittelpunkt staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. In Wiesbaden will man nun mit einer neuen Vorstandsspitze den Weg aus der Krise schaffen. Bei einer außerordentlichen Kreiskonferenz wurde der frühere Wiesbadener Sozialdezernent Wolfgang Hessenauer zum Vorstandsvorsitzenden des Kreisverbandes gewählt, wie ein Sprecher am Mittwochabend mitteilte. Zu seinem Stellvertreter sei der frühere Amtsleiter im Wiesbadener Amt für Soziales, Franz Betz, bestimmt worden. Die übrigen zehn Mitglieder des Gremiums würden bei einer weiteren Kreiskonferenz Ende Februar gewählt.

In der Aussprache habe man sich mit den Vorwürfen und staatsanwaltlichen Ermittlungen befasst, die Atmosphäre sei deshalb zunächst entsprechend angespannt gewesen, sagte der Sprecher. Später, nach der geglückten Vorstandswahl, sei man aber gelöster Stimmung gewesen. "Wir haben den Neuanfang heute geschafft. Wir sind zuversichtlich, alle Vorwürfe gegen die Arbeiterwohlfahrt unter der Leitung des neuen Vorsitzenden aufzuarbeiten und daraus abgeleitete Konsequenzen zu ziehen."

Auch der Awo Bundesverband hatte ungewöhnliche Gehaltsstrukturen und personelle Verflechtungen zwischen den beiden Verbänden kritisiert, die eine effektive Kontrolle erschwerten oder gar unmöglich gemacht hätten. In der vergangenen Woche war ein Prüfteam des Bundesverbands beim Wiesbadener Kreisverband gewesen. In Frankfurt waren die Prüfer bereits im Dezember gewesen.

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