Extremismus - Schwerin:Linke-Politiker Ritter sieht mehr Combat 18-Anhänger in MV

Deutschland
Peter Ritter (Die Linke) spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Bei den Hausdurchsuchungen nach dem Verbot der rechtsextremen Vereinigung "Combat 18 Deutschland" sind nach Einschätzung des Linke-Politikers Peter Ritter nicht alle Anhänger der Gruppierung in Mecklenburg-Vorpommern erfasst worden. "Es ist wenig überraschend, dass es im Zuge des heutigen Combat 18-Verbots auch in M-V zu einer Durchsuchung kam. Verwunderlich ist allerdings, dass die Behörden hier offenbar nur eine Person dieser militant-faschistischen Struktur zurechnen. Auf einschlägigen Konzerten und Demonstrationen trugen mindestens drei Neonazis aus dem Nordosten das "autorisierte Emblem" des bewaffneten Arms von Blood & Honour", erklärte Ritter am Donnerstag in Schwerin.

Das Verbot sei längst überfällig gewesen. Da Bundesinnenminister Horst Seehofer (CDU) diesen Schritt aber seit Monaten angekündigt habe, hätten die Anhänger der Gruppierung lange genug Zeit gehabt, sich auf das Verbot vorzubereiten und belastendes Material beiseite zu schaffen. "Die Sicherheitsbehörden müssen potenzielle Nachfolgestrukturen nun fest in den Blick nehmen, wenn das Verbot nicht zur reinen Symbolpolitik verkommen soll", mahnte Ritter. Nach dem Verbot von Blood & Honour im September 2000 hätten die Propagandisten des rechten Terrors ohne ihr Label weitergemacht.

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