Krankenhäuser - Stuttgart:Gewerkschaft warnt: Krankenhaus-Mediziner sind am Limit

Baden-Württemberg
Ein Arzt hält ein Stethoskop in der Hand. (zu dpa "Klinikärzte"). Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Stuttgart (dpa/lsw) - Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund fordert eine konsequentere Kontrolle der Arbeitszeiten von Medizinern in den Kliniken. Notwendig seien anlasslose Überprüfungen durch die zuständige Gewerbeaufsicht, sagte die zweite Landesvorsitzende Sylvia Ottmüller am Donnerstag in Stuttgart.

Nach einer Umfrage der Organisation arbeitet knapp die Hälfte der Befragten Klinikärzte im Südwesten zwischen 49 Stunden und 59 Stunden pro Woche. Jeder fünfte hingegen arbeitet 60 Stunden oder mehr pro Woche, wie Landeschef Frank Reuther mitteilte. Das sei weder mit dem Arbeitszeitgesetz noch mit den Tarifverträgen zu vereinbaren. Der Funktionär forderte zugleich eine Entlastung bei bürokratischen Tätigkeiten. Da könnte beispielsweise mit der Einstellung von Stationssekretariatskräften Einhalt geboten werden. "Hier sehen wir die Klinikbetreiber am Zug."

Der Marburger Bund hatte bereits im vergangenen Sommer kritisiert, die Arbeitsbedingungen seien in den Kliniken massiv schlechter geworden. Mit eine Online-Petition wirbt die Organisation seit längerer Zeit für bessere Arbeitsbedingungen. Bislang seien rund 10 500 Unterschriften gesammelt worden, teilte Reuther weiter mit. Die Gewerkschaft vertritt die Interessen von Ärzten und gehört mit 16 000 organisierten Medizinern zu den mitgliederstärksten Landesverbänden in Deutschland.

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