Basketball:Rekord-Pokalsieg für Alba - Finaltrauma überwunden

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Alba Berlin ist Deutscher Pokalsieger 2020 - der zehnte Pokaltriumph für die Hauptstädter. Foto: Andreas Gora/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Alba Berlin hat sein Finaltrauma überwunden und mit dem zehnten Pokaltriumph den Rekord von Bayer 04 Leverkusen eingestellt.

Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit bezwang der Hauptstadtclub vor heimischer Kulisse die EWE Baskets Oldenburg im Endspiel mit 89:67 (40:43). Für die Berliner war es der erste Titelgewinn seit 2016. Die vergangenen fünf Finals in Meisterschaft, Pokal und Eurocup hatte das Team von Trainer Aito Garcia verloren.

"Es ist großartig. Wir sind mit viel Energie rausgekommen und haben unsere Würfe getroffen", sagte Alba-Spielmacher Peyton Siva zum entscheidenden Lauf nach der Pause bei Magentasport. "Wir verbessern uns immer weiter. Als Team können wir viel erreichen."

Vor 14.614 Zuschauern entschied Alba das dritte Viertel mit 25:8 für sich und setzte sich damit entscheidend ab. Bester Werfer des Siegers war Martin Hermannsson mit 20 Punkten, für Oldenburg reichten auch 17 Zähler von Braydon Hobbs nicht. "Im dritten Viertel haben wir nicht mehr den Anschluss gehalten", sagte Oldenburgs Center Rasid Mahalbasic und gratulierte als fairer Verlierer: "Sie waren besser, da kann man nichts sagen." Die Niedersachsen warten weiter auf ihren zweiten Pokaltriumph nach 2015. Titelverteidiger FC Bayern München war bereits im Achtelfinale an den Telekom Baskets Bonn gescheitert.

Von Beginn an entwickelte sich eine enge Partie mit viel Kampf. Alba wirkte womöglich auch durch die vergebenen Titelchancen der jüngeren Vergangenheit gehemmt. Oldenburg startete im vierten Auswärtsspiel dieser Pokalsaison hingegen konzentriert, zeigte zunächst eine starke Defensivleistung. Vor allem Center-Hüne Mahalbasic stellte Alba vor Probleme. Angeführt von dem 2,10 Meter großen Österreicher dominierten die Niedersachsen beim Rebound und sicherten sich immer wieder zweite Wurfchancen.

Die favorisierten Berliner trafen nur einen ihrer ersten sieben Distanzwürfe, hielten die Partie angetrieben von ihren heißblütigen Fans aber weiter offen. Durch den erfolgreichen Versuch von US-Profi Tyler Larson kurz vor der Schlusssirene ging Oldenburg mit einem Vorsprung von drei Zählern in die Pause. Doch Alba kam mit anderer Intensität aus der Kabine. Per Dreier sorgte Aufbauspieler Peyton Siva zum 49:46 für die erste Führung seit dem Auftaktviertel, danach begeisterte Rokas Giedraitis die Heimfans per Dunk über Oldenburgs Rickey Paulding.

Dies sollte der entscheidende Schlag für Oldenburg sein. Mit einem 10:0-Lauf setzte sich Alba ab und baute den Vorsprung bis zum Ende des dritten Abschnitt auf 14 Punkte aus. Das Schlussviertel wurde für Alba zur großen Pokalparty.

Erstmals fanden in der Berliner Mercedes-Benz-Arena an einem Tag sowohl eine Eishockey- als auch eine Basketball-Partie statt. In einem logistischen Kraftakt war die Eisfläche nach dem Sieg der Eisbären Berlin über die Adler Mannheim binnen weniger Stunden mit dem Parkettboden überbaut worden.

Das Heimrecht wird im deutschen Pokal unter den beiden Finalteilnehmern ausgelost, so dass Alba vor Schwierigkeiten gestellt worden war und sich mit den Eisbären und dem Hallenbetreiber auf diese Lösung verständigt hatte. Die BBL plant den umstrittenen Modus zu ändern und sucht einen dauerhaften Ort für das Pokalfinale.

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