Gesundheit - Radebeul:Diakonie fordert Weinsteuer und veränderten Alkoholkonsum

Deutschland
Vier Frauen stossen am mit Weingläsern an. Foto: picture alliance / dpa/Archiv/Illustration (Foto: dpa)

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Radebeul (dpa/sn) - Kurz vor Beginn der Fastenzeit hat die Diakonie einen behutsamen Umgang mit Alkohol angemahnt und die Einführung einer Weinsteuer gefordert. "Alkohol ist in Sachsen die am meisten konsumierte Droge und in nahezu allen unseren Arbeitsfeldern haben wir mit den furchtbaren Auswirkungen von Alkoholmissbrauch zu tun", erklärte Sachsens Diakonie-Chef Dietrich Bauer am Donnerstag. Die Politik müsse endlich deutliche Signale senden.

Nach Angaben von Bauer ist Sachsen besonders gefordert, weil die negativen Folgen des Alkoholmissbrauchs hier überdurchschnittlich hoch seien: "Über 1000 Sterbefälle pro Jahr, 78 Prozent der 21 000 Entgiftungen im stationären Bereich und über 50 Prozent der rund 27 000 Hilfesuchenden im ambulanten Bereich sind alkoholbedingt." Insgesamt habe ein hoher Anteil der Bevölkerung einen riskanten Alkoholkonsum - 22,6 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen.

Bauer hält daher eine bessere Ausstattung der Suchtberatungsstellen vor allem im Bereich der Prävention für notwendig. Dies ließe sich mit einer Alkoholsteuer auch auf Wein finanzieren, sagte er. Sachsen könnte dabei über den Bundesrat aktiv werden. Zudem solle man dafür sorgen, dass Alkohol nicht so wie an Tankstellen rund um die Uhr gekauft werden kann: "Hier fordern wir mindestens ein Nacht-Verkaufsverbot ab 22 Uhr."

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