Archäologie - Frankfurt am Main:Vergleich im Streit um römischen Pferdekopf

Archäologie
Eine goldfarbene Justitia-Figur. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im Streit um einen wertvollen römischen Pferdekopf aus Bronze hat sich ein Landwirt aus dem Lahn-Dill-Kreis mit dem Land Hessen geeinigt. Es habe einen Vergleich zwischen den Parteien gegeben, berichtet das Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) auf seiner Homepage. Da über den Inhalt des Vergleichs Stillschweigen vereinbart worden sei, könne sie nichts zur Höhe sagen, sagte eine OLG-Sprecherin am Donnerstag (Aktenzeichen 1 U 174/18).

Der Fall beschäftigt seit Jahren die Gerichte und geht durch die Instanzen. Der Pferdekopf war 2009 bei Grabungen im mittelhessischen Lahnau-Waldgirmes auf dem Grundstück des Landwirtes gefunden worden. Ein Teil des Wertes steht dem Mann als Entschädigung zu - doch die Höhe der Summe ist strittig.

Anfang November vergangenen Jahres hatte das OLG einen Vergleich vorgeschlagen, wonach Hessen dem Landwirt rund 748 000 Euro plus Zinsen zahlen soll. Andernfalls sollte ein Urteil verkündet werden. Der Termin hierfür wurde zunächst für Februar angesetzt und dann wegen andauernder Verhandlungen auf kommenden Donnerstag verschoben - nun ist er nicht mehr nötig. Der Landwirt hatte laut OLG ursprünglich eine siebenstellige Summe verlangt.

Der Fund des rund 2000 Jahre alten Pferdekopfes galt in der Fachwelt als Sensation. Er war vermutlich Teil eines Reiterstandbildes, das einst in einer römischen Siedlung stand. Seit August 2018 ist der Pferdekopf im Museum des Römerkastells Saalburg zu sehen.

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