Schwerin:Erneut Ministerrunde zur Corona-Krise

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Eine Sitzung im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin. (Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Die Corona-Krise hält die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns weiterhin in Atem. Für Donnerstag hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) eine weitere...

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Schwerin (dpa/mv) - Die Corona-Krise hält die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns weiterhin in Atem. Für Donnerstag hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) eine weitere Telefonkonferenz des Kabinetts anberaumt. Nach Angaben der Staatskanzlei soll es dabei erneut auch um die Gesundheitsvorsorge und die Eindämmung der Pandemie gehen.

Zur schnelleren Unterscheidung von Corona- und herkömmlichen Grippe-Infektionen hatte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) den Aufbau von landesweit vier Fieberzentren angekündigt. Dort soll entschieden werden, ob bei Beschwerden Tests auf Covid-19 nötig sind. Zusätzlich zu den bislang 15 Abstrichzentren in Landkreisen und kreisfreien Städten sollen von Donnerstag an im Kreis Vorpommern-Greifswald zwei mobile Abstrich-Zentren ihre Arbeit aufnehmen. Die Teams aus medizinischem Fachpersonal würden mit Bussen festgelegte und mit den Kommunen abgestimmte Orte anfahren, hieß es.

In der Schaltkonferenz am Vormittag solle zudem Agrarminister Till Backhaus (SPD) seine Kabinettskollegen über die Situation in der Land- und Ernährungsgüterwirtschaft unterrichten. Zum einen sorgen sich die Bauern, dass die Quarantänebestimmungen die Versorgung der Tiere oder die Frühjahrsbestellung beeinträchtigen könnten. Zum anderen hatten Hamsterkäufe und die Zwangsschließung von Restaurants die Nachfrage nach Lebensmitteln im Handel zuletzt drastisch steigen lassen.

Unterdessen zeigte sich, dass der Bedarf an finanzieller Soforthilfe für existenzbedrohte Firmen im Land groß ist. Schon am Mittwoch, ein Tag nach der Verabschiedung des milliardenschweren Hilfsfonds durch das Kabinett, gingen laut Wirtschaftsministerium mehr als 3000 Anträge beim Landesförderinstitut ein. Die Landesregierung hatte als Reaktion auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie ein 1,1 Milliarden Euro umfassendes Hilfspaket geschnürt, um Firmen über die nächsten Monate hinwegzuretten.

Der Ältestenrat des Landtags entschied am Mittwoch, die für den 1. April geplante Sitzung trotz des fortwährenden Versammlungsverbots wegen der Krise abzuhalten. Dann soll auch der Nachtragshaushalt beschlossen werden. Das Land will Kredite über 700 Millionen Euro aufnehmen, um den Unternehmen zu helfen, kurzfristige finanzielle Engpässe zu überwinden.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus erreichte in Mecklenburg-Vorpommern bis Mittwochnachmittag 245 Fälle. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock waren dies 26 mehr als am Dienstag. 15 Patienten mussten oder müssen noch im Krankenhaus behandelt werden, drei davon auf einer Intensivstation. Insgesamt seien im Nordosten bislang über 11 000 Tests analysiert worden.

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