Flüchtlinge - Schwerin:Zahl der Infizierten in Asyl-Erstaufnahme auf 43 gestiegen

Corona
Medizinischer Mundschutz in einer Apotheke. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Bewohner des Asylbewerber-Erstaufnahmeheims in Schwerin ist auf 43 gestiegen. Davon seien derzeit 28 in einem Ausweichquartier in Parchim untergebracht, um die Ansteckung weiterer Flüchtlinge zu vermeiden, teilte das Innenministerium am Dienstag in Schwerin mit. Weitere 15 Asylbewerber seien bereits genesen und in das Erstaufnahmeheim in Schwerin-Stern Buchholz zurückgekehrt. Vor einer Woche war die Zahl der Infizieren mit 20 angegeben worden. Außerdem sind mindestens fünf Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert.

Nach Berichten über angeblich unhaltbare Hygiene-Zustände hat Innenstaatssekretär Thomas Lenz am Dienstag die Erstaufnahmen in Schwerin und Norstorf/Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim) besucht. Anschließend erklärte er: "Ich kann auch nach meinem Besuch heute mit gutem Gewissen versichern, dass alles dafür getan wird, mögliche Ansteckungsgefahren zu vermeiden." Die Vorwürfe hätten sich als haltlos erwiesen.

Die Bewohner würden immer wieder auf die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen hingewiesen. Getestet werde grundsätzlich nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Dazu zählten alle Neuzugänge, Menschen mit Symptomen und Kontaktpersonen. Auch Mitarbeiter im Quarantänebereich und in der Ausweichunterkunft Parchim würden regelmäßig getestet. Wer nicht unter Quarantäne steht, dürfe sich frei bewegen - wie alle anderen Bürger auch, betonte Lenz.

Die Polizei sei täglich an der Quarantäneeinrichtung in Parchim präsent und stehe mit dem Betreiber sowie dem dortigen Wachschutz in Kontakt. Entgegen einem Zeitungsbericht sei es der Polizei nicht bekannt geworden, dass drei Personen die Quarantäneeinrichtung in Parchim mehrere Tage unerlaubt verlassen hätten. Es habe demnach auch keine Suchmaßnahmen gegeben.

Der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern hatte kritisiert, die Hygiene- und Quarantäneanordnungen in Stern-Buchholz würden nur mangelhaft eingehalten. Der Landesjugendring unterstützte am Dienstag eine Petition der Organisation "Pro Bleiberecht" gegen die Massenunterbringung auf engen Raum in den Erstaufnahmeeinrichtungen.

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