Parteien - Düsseldorf:Laschet: Am Team mit Spahn hat sich nichts geändert

Bundestag
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU, l) mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Foto: Federico Gambarini/dpa-POOL/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Aus Sicht von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat sich an seiner Kandidatur für den CDU-Vorsitz im Team mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als Stellvertreter nichts geändert. In der Union wird hinter vorgehaltener Hand diskutiert, ob es noch einen Rollentausch geben könnte - und Spahn an Stelle Laschets als CDU-Chef kandidiert. Der Ministerpräsident sagte dazu dem Nachrichtenportal t-online.de: "Jens Spahn und ich haben uns gemeinsam viele Gedanken dazu gemacht, was die Partei braucht, wie man die CDU gut führen und zusammenhalten kann. Und dabei haben wir einen Konsens gefunden, uns gemeinsam entschieden als Team in diesen Wettbewerb zu gehen. Daran hat sich nichts geändert."

Hintergrund der Spekulationen sind sinkende Beliebtheitswerte Laschets in der Corona-Pandemie und seine schlechten Werte bei der Frage der Kanzlerkandidatur im Vergleich zum CSU-Chef und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Spahn hatte sich in einem am Freitag verbreiteten "Spiegel"-Interview zur Teamlösung mit Laschet bekannt. Weitere Kandidaten für den CDU-Vorsitz sind der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen.

Laschet verteidigte zugleich sein Management der Corona-Krise. Sein Lockerungskurs hatte neben Beifall auch viel Kritik hervorgerufen. Mit Blick auf den neuen Infektionsausbruch in einem Fleischbetrieb im Kreis Gütersloh sagte er: "Niemand behauptet ernsthaft, dass dieses lokale Infektionsgeschehen auf Lockerungen zurückzuführen ist. Wir haben ja nicht die Fleischbetriebe wieder geöffnet, die waren in der Pandemie die ganze Zeit schon deutschlandweit zur Lebensmittelversorgung der Bevölkerung offen!"

Zur Kritik, dass die erneuten Beschränkungen in Gütersloh und im benachbarten Kreis Warendorf zu spät verhängt worden seien, erklärte er: "So etwas entscheidet man nicht "zwischen Tür und Angel". Der Rat von Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen ist wichtig, um dann auf dieser Grundlage die bestmögliche Entscheidung zu treffen, zielgerichtet und verhältnismäßig zugleich."

Er selbst übte an den Grünen und ihrem Vorsitzenden Robert Habeck Kritik. "Ich kenne beispielsweise die Haltung von Herrn Habeck zu vielen Fragen der Außenpolitik, zur Wirtschaftspolitik oder zur europäischen Zukunft nicht. Vieles mag ja ganz nett klingen, ist aber oft ohne große Substanz. Mir wirkt die Grünen-Spitze manchmal geradezu entpolitisiert."

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