Eisschnelllauf:Eisschnelllauf-Verband kündigt Sportdirektor

Eisschnelllauf
Verkündete die Trennung von DESG-Sportdirektor Matthias Kulik: Der kommissarische Präsident Matthias Große. Foto: Jörg Carstensen/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Der kommissarische Präsident Matthias Große setzt seine Personalwechsel im angeschlagenen Eisschnelllauf-Verband fort und hat nach Bundestrainer Erik Bouwman auch Sportdirektor Matthias Kulik von seiner Arbeit freigestellt.

Wie Große in Berlin mitteilte, habe Kulik die Kündigung wegen "eines indiskutablen Fehlverhaltens über Monate" zum 31. Januar 2021 erhalten. Kulik habe dem Verband nachweislich Schaden zugefügt, so Große. Kulik war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Aufgaben des Sportdirektors wird die frühere Chemnitzer Eisschnellläuferin Nadine Seidenglanz (36) übernehmen, die rund zehn Jahre lang Erfahrungen im Management der Sportart in den Niederlanden sammelte. Die Stelle des Sportdirektors kann erst ausgeschrieben werden, wenn der erwartete Rechtsstreit der DESG mit Kulik beendet ist. In einem laut Große nur vierminütigen Personalgespräch mit dem bisherigen Sportdirektor per Videocall sei keine einvernehmliche Lösung gefunden worden.

Zwischen Große und Kulik hatte es oft Spannungen gegeben, seit Große vor Beginn der abgelaufenen Weltcupsaison wegen angeblich "verbandsschädigender Aussagen" aus dem DESG-Betreuerstab gestrichen worden war.

Mit Blick auf die Präsidentenwahlen am 19. September in Frankfurt/Main versuchte Große mit weiteren Aktionen, Mitglieder Aktive und Verantwortliche von seinen Konzepten zu überzeugen. So sollen Sportler künftig für jeden Olympia-Startplatz 2022 und 2026 mit 5000 Euro motiviert werden. Zudem wird es in seiner Initiative "Kufenträume" pro Platz 4000 Euro für den Verein und 1000 Euro für den Landesverband geben.

Die Summe werde von seiner Immobilien-Firma und dem Hauptsponsor des Verbandes gemeinsam aufgebracht, erklärte der Lebensgefährte von Olympiasiegerin Claudia Pechstein. Der Hauptsponsor und somit die Initiative würde aber nur im Falle von Großes Wahl zum DESG-Präsidenten wirksam werden. Der bisherige Vizepräsident Uwe Rietzke hat angekündigt, sich bei der Mitgliederversammlung nicht mehr der Wahl zu stellen.

Für die am Boden liegenden Marketing-Aktivitäten der DESG wird künftig der frühere Top-Langstreckler Frank Dittrich verantwortlich zeichnen. "Wir haben da bisher ein miserables Bild abgegeben", konstatierte Große. Zudem stellte er fünf Wochen vor der Wahl in der metallverarbeitenden Firma F&F einen neuen Technik-Sponsor vor, der den Athleten beim professionellen Kufen-Schliff zur Seite steht.

© dpa-infocom, dpa:200813-99-158421/7

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