Schulen - Saarbrücken:Für knapp 120 000 Schüler beginnt im Saarland das Schuljahr

Ausbildung
Schülerinnen und Schüler sitzen in ihrem Klassenraum. Foto: Marcel Kusch/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Rund fünf Monate nach der Schließung aller Schulen im Saarland wegen der Corona-Pandemie kehren die Schüler ab Montag wieder in den Regelbetrieb zurück: Für knapp 120 000 Schüler beginnt der Unterricht ohne Abstandsgebot und Masken im Klassenzimmer. Sie halte eine Maskenpflicht im Unterricht "angesichts der aktuellen Infektionslage im Saarland derzeit für nicht notwendig und auch für pädagogisch nicht sinnvoll", sagte die Bildungsministerin des Saarlands Christine Streichert-Clivot (SPD) in Saarbrücken. Verpflichtend ist das Tragen der Maske aber in Schulgebäuden, auf Fluren und Gängen und in Toilettenräumen.

Man wisse aber auch: "Die aktuelle Pandemie-Lage ist dynamisch. Es lässt sich derzeit nicht sagen, was in den kommenden Wochen und Monaten notwendig sein wird und was nicht", hieß es vom Ministerium. Auf den Start des Schuljahres 2020/21 unter Pandemiebedingungen sei man aber "gut vorbereitet", auch weil in den vergangenen Monaten bereits viele Erfahrungen gesammelt worden seien.

Ein Zurück zum normalen Schulalltag gibt es aber noch nicht. Nötig sei "ein angepasster Umgang mit den Lehrplänen". Es solle weder "zu einer übermäßigen Häufung von Unterrichtsinhalten und zu vermittelnden Kompetenzen, noch zu vermehrtem Zeitdruck kommen". Inhalte aus dem Schuljahr 2019/20 könnten noch fortgesetzt werden, der Stoff solle bis zu den Herbstferien nachgeholt werden.

"Digitales Lernen wird auch in Zukunft ein wichtiges Element des Unterrichts sein", sagte Streichert-Clivot. Das Ministerium habe in einem ersten Schritt 1000 Tablets als Notfallreserve bestellt, um nach den Ferien bei einer eventuellen pandemiebedingten Quarantänesituation direkt Geräte zur Ausleihe zur Verfügung stellen zu können, hieß es. Die saarländische Bildungscloud "Online-Schule Saarland" biete eine große Bandbreite an vernetzten Diensten.

In einem zweiten Schritt solle eine Geräte- und Medienleihe aufgebaut werden, die die Schulbuchausleihe ablösen werde - um mittelfristig alle Schüler und Lehrer mit digitalen Geräten auszustatten. Mit den im Nachtragshaushalt beschlossenen Geldern und dem "DigitalPakt Schule" sollen laut Ministerium bis 2024 mehr als 110 Millionen Euro in den Ausbau der digitalen Bildung investiert werden.

Die Lehrer hätten sich digital bereits fleißig fortgebildet, zum Beispiel in der Digital Summer School im August. "Die Resonanz darauf ist äußerst positiv. Fast alle Module sind ausgebucht und es gibt lange Wartelisten", teilte das Ministerium mit. Deshalb sollten alle Veranstaltungen auch im neuen Schuljahr noch mal angeboten werden.

Derzeit geht das Ministerium davon aus, dass 1,4 Prozent der Lehrkräfte nicht für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen, weil sie zu eine Risikogruppe gehören. Diese Lehrer würden aus dem Homeoffice digital unterrichten. Im kommenden Schuljahr werden auch bis zu 100 Lehrkräfte als coronabedingte Lehrkräfte-Reserve zur Verfügung stehen. Sie seien befristet für ein Jahr eingestellt.

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