Theater - Cottbus:Märki: "Wir setzen jetzt dieses Theaterschiff in den Fluss"

Brandenburg
Stephan Märki, neuer Intendant und Operndirektor am Staatstheater Cottbus. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Cottbus (dpa/bb)- Alles auf Anfang: Mit seinem neuen Intendanten Stephan Märki, einem neuen vielseitigen Spielplan und einem Infektionsschutz-Konzept startet das Staatstheater Cottbus in die kommende Spielzeit 2020/21. Neuer künstlerischer Leiter ist Stephan Märki, der auf René Serge Mund folgt. "Wir setzen jetzt dieses Theaterschiff in den Fluss", sagte er bei der Vorstellung seines neuen Teams am Mittwoch in Cottbus. Märki studierte Regie und Schauspiel in München und arbeitete bereits als Generalintendant am Deutschen Nationaltheater in Weimar und als Intendant am Hans Otto-Theater in Potsdam. Ihm zur Seite steht in Cottbus künftig Iris Dönicke als neue Geschäftsführende Direktorin. Ruth Heynen hat die Schauspielleitung des Theaters übernommen.

Für die Spielzeit des Vierspartenhauses in Cottbus sind unter anderem 18 Premieren geplant. Acht Philharmonische Konzerte und zahlreiche Familien-, Schulen- und Kammerkonzerte sollen aufgeführt werden. Im Oktober etwa soll das Stück "Umkämpfte Zone" auf die Bühne. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ines Geipel. Regie führt Armin Petras. Auch "Solaris" nach dem Roman von Stanisław Lem in der Regie von Blanka Rádóczy steht auf dem Programm. Das Musiktheater plant die Oper "Carmen" von Georges Bizet als Libretto. Das Philharmonische Orchester will unter anderem Ludwig van Beethovens "Eroica" gemeinsam mit den "Metamorphosen" von Richard Strauss aufführen. Zum 3. Oktober zeigt das Haus ein "Spezial zur Deutschen Einheit". Unter anderem findet ein Theaterspektakel statt, das auf das Wendejahr 89/90 zurückblickt.

Er habe sieben Jahre in der Schweiz gearbeitet, ihn ziehe es aber in den Osten, sagte Märki, der in Bern geboren wurde, der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe bezogen auf das Theater eine ostdeutsche Seele (...) Ich wollte hier her, weil das schon immer ein Schmelztiegel aus verschiedenen Kulturen war (...)." Die gesellschaftliche Relevanz von Theater sei im Osten viel intensiver, schätzte der Intendant ein.

Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte zum Start der neuen Spielzeit: "Cottbus ist gegenwärtig eine der spannendsten Städte in Deutschland. Das wissen alle in der Lausitz - es wird Zeit, dass das auch der Rest der Republik mitbekommt".

Die neuen Aufführungen greifen unter anderem aktuelle Themen wie den Klimawandel, den Strukturwandel in der Lausitz, die immer älter werdende Gesellschaft und den Zusammenbruch politischer System auf. Es gehe um die Frage, "wie wir heute und in Zukunft miteinander leben wollen" und welche Konflikte es in diesem Miteinander auszutragen gelte, hieß es vom neuen Team des Theaters.

In der Corona-Pandemie hat sich das Staatstheater Professor Herbert Schuster als Mediziner und Berater mit ins Boot geholt. Er habe das Infektionsschutz-Konzept überprüft und für "hervorragend" befunden, sagte der Internist und Genetiker. Es gebe eine hochmoderne Belüftungsanlage, die getestet worden sei. Maske tragen und Abstand halten seien nach wie vor Standards. Das Theater habe 600 Zuschauerplätze, etwa 138 könnten wegen der Pandemie aber nur besetzt werden, ergänzte Dönicke. "Wir müssen uns jeden Tag auf Veränderungen einstellen und den Schutz anpassen." Die Ticketpreise sollen nicht erhöht werden, versicherte das Theater.

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