Kommunen - Gera:Etzrodt-Wahl: Grünen-Geschäftsführer sieht CDU in Pflicht

Deutschland
Geras neuer Stadtratsvorsitzender Reinhard Etzrodt (AfD) steht in der Innenstadt. Foto: Bodo Schackow/dpa-zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Gera (dpa) - Nach der Wahl des AfD-Politikers Reinhard Etzrodt zum Stadtratsvorsitzenden in Gera sieht der Politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, die Christdemokraten in der Verantwortung. "Es liegt an der CDU aufzuklären, welche Rolle sie dabei gespielt hat", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Etzrodt erhielt bei der geheimen Wahl am Donnerstagabend 23 von 40 Stimmen und damit deutlich mehr als die zwölf Stimmen der AfD. Er muss also auch von Mitgliedern anderer Parteien gewählt worden sein.

"Es tut mir persönlich weh zu sehen, dass in meiner Geburtsstadt Gera ein Vertreter der AfD zum Vorsitzenden des Stadtrats gewählt wurde", sagte Kellner. Demokratische Parteien hätten den Kandidaten einer rechtsradikalen Partei mitgewählt. CDU-Landeschef Christian Hirte hatte entsprechende Vorwürfe bereits am Wahlabend zurückgewiesen: "Die CDU hat sich in der Fraktion klar darauf verständigt, den AfD-Kandidaten nicht zu wählen." Genau so sei dies auch erfolgt.

Die Wahl hatte auch über Thüringens Landesgrenzen hinaus wieder einmal die Frage zum Umgang mit den Rechtspopulisten aufgeworfen. "Für die Menschen in Gera und für Geras Wirkung nach außen ist dies ein verheerendes Signal", sagte etwa der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner.

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