Streiks - Leipzig:Warnstreik bei Stadtreinigung und Kitas mit Autokorso

Deutschland
Ein Teilnehmer einer Kundgebung. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Leipzig (dpa/sn) - In Leipzig haben sich am Freitag Hunderte Tarifbeschäftigte von Bund und Kommunen an Warnstreiks beteiligt. Ein Großteil der kommunalen Kitas war betroffen, die Beschäftigten des städtischen Eigenbetriebes Behindertenhilfe legten ihre Arbeit ebenso nieder wie Mitarbeiter der Sparkasse und der Müllabfuhr. An einer Kundgebung am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig nahmen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi etwa 500 Menschen teil. Zuvor hatte ein Autokorso mit etwa 130 Fahrzeugen den morgendlichen Berufsverkehr beeinträchtigt.

Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) beteiligten sich an dem Warnstreik in Leipzig etwa 400 Erzieherinnen und Erzieher. Betroffen waren demnach 76 von 113 der städtischen Kitas und Horte. 42 Einrichtungen blieben aufgrund des Warnstreiks geschlossen, der Rest bot eine zeitlich eingeschränkte Betreuung an.

Insbesondere in Leipzig sei der Personalmangel in den Kitas und Horten groß, erläuterte die GEW-Landesvorsitzende, Uschi Kruse. "Gerade während der Pandemie ist die Verantwortung und die Belastung nochmal deutlich gestiegen. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Arbeitgeber dies honorieren."

Der Warnstreik bei der Stadtreinigung wird am Samstag fortgesetzt. So müssen die Bewohner damit rechnen, dass ihre Mülltonnen nicht vor Montag geleert werden. Die Stadt betonte, es sei auch davon auszugehen, dass alle Wertstoffhöfe an diesem Wochenende geschlossen bleiben. Es sei jedoch verboten, vor den geschlossenen Höfen Abfälle abzuladen.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Mitte September war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die GEW Sachsen fordert zudem eine Angleichung der Arbeitszeit im Osten von 40 auf 39 Stunden. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.

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