Notfälle - Kaprun:Kaprun: Anwalt sieht Rest-Chance auf neuen Prozess

Bahn
Inspektion von Überresten der verbrannten Tunnel-Gletscherbahn am Kitzsteinhorn bei Kaprun. Foto: Franz Neumayr/epa apa/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wien (dpa) - 20 Jahre nach dem verheerenden Unglück von Kaprun mit 155 Toten sieht der damalige Opfer-Anwalt Gerhard Podovsovnik noch eine Rest-Chance auf ein neues zivilrechtliches Verfahren. In Europa gebe es zwar keine Aussicht, aber über den Umweg der USA - acht Opfer stammten von dort - lasse sich eventuell etwas machen, meint der Jurist.

Mit Blick auf die insgesamt 16 Millionen Euro, die an die Angehörigen geflossen sind, sagt Podovsovnik: "Wenn man es darauf anlegt, ist der Vergleich auf Sand gebaut." Diese Vereinbarung sei nur unter dem Druck zustande gekommen, dass alle hätten unterschreiben müssen - sonst, so sieht es der Anwalt, hätte kein Hinterbliebener etwas bekommen.

Sollte sich ein Sponsor finden, der einen wohl millionenteuren Prozess in den USA bezahlen würde, "dann beauftrage ich sofort einen US-Anwalt", sagt Podovsovnik, der am Ende des Verfahrens die Angehörigen von rund 100 Opfern vertreten hatte.

Am 11. November 2000 geriet die auf das Kitzsteinhorn führende Gletscherbahn in Brand. Insgesamt starben 155 Menschen, darunter 37 aus Deutschland. In einem Strafprozess, das einen Heizlüfter als Unglücksursache bezeichnete, wurden 2004 alle 16 Angeklagten freigesprochen.

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