Arbeit - Magdeburg:450 Beratungen in neuer Servicestelle für Migrantinnen

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Petra Grimm-Benne (SPD), Sozialministerin von Sachsen-Anhalt, gibt ein Pressestatement. Foto: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Trotz der Corona-Pandemie hat die Beratungsstelle "Blickpunkt: Migrantinnen" im ersten Jahr ihres Bestehens dutzende Migrantinnen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt beraten. "Wir sind unsagbar erstaunt darüber, wie flexibel die Beratungsstellen im Land waren", sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die Corona-Einschränkungen. "So haben wir es geschafft, trotz Corona 450 Beratungen durchzuführen."

Das Projekt, an dem neben dem Land etwa die Caritas beteiligt ist, soll migrantischen Frauen helfen, die oft hohen Hürden auf dem Weg zum eigenen Job in Deutschland zu meistern. "Wir haben schon seit längerem gemerkt, dass es wichtig ist, vor allem den Frauen Mut zuzusprechen, dass sich die Kraftanstrengung lohnt, in den Arbeitsmarkt einzudringen", sagte Grimm-Benne.

In einigen Familien müssten sich Frauen mit dem Wunsch zu arbeiten gegen ihre Männer durchsetzen, andere könnten nicht lesen und schreiben, berichtet die Ministerin. Das erste Hindernis sei aber in den meisten Fällen die Sprache. "Deshalb haben wir uns vorgenommen, zuallererst den Zugang zur Sprache hinzubekommen", sagte die Ministerin. Kinder hätten diesen Zugang über die Schule, Männer oft über den Arbeitsmarkt oder entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen.

Die Stelle soll in erster Linie dabei helfen, Frauen an bereits bestehende Fortbildungs- und Jobangebote zu vermitteln und Kontakt zu anderen Frauen mit Migrationshintergrund herstellen, die den Sprung in den Arbeitsmarkt bereits geschafft haben. "Der Ansatz, die Frauen über Sprache und die Vernetzung mit anderen Frauen in den Arbeitsmarkt zu bringen, hat sich aus unserer Sicht gelohnt", resümierte Grimm-Benne.

Neben der praktischen Hilfe für die Migrantinnen soll die Beratungsstelle auch Erkenntnisse für die Politik liefern: So sollen die Mitarbeiter Daten über die Gründe für die niedrige Beschäftigung von Migrantinnen erheben und überprüfen, ob vorhandene Instrumente zu deren Vermittlung den realen Anforderungen genügen.

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