Dienstleistungen - Magdeburg:Friseure und Kosmetiker dringen auf Öffnung ab 15. Februar

Corona
Ein Schild mit der Aufschrift "Friseur" hängt an einem geschlossenen Friseursalon. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Vor der nächsten Beratung von Bund und Ländern über die weiteren Corona-Regeln dringen Friseure und Kosmetiker in Sachsen-Anhalt auf eine Wiederöffnung. "Wir fordern Ministerpräsident Haseloff auf, sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch durchzusetzen und den Betrieben ab dem 15. Februar 2021 das Arbeiten wieder zu erlauben", teilte der Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, am Dienstag mit. "Die finanziellen Reserven der Betriebe sind im nunmehr zweiten Lockdown aufgebraucht", so Keindorf. Hilfszahlungen kämen nicht oder zu spät an.

Die Branche habe bereits gute Hygienekonzepte entwickelt, sagte der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, Hagen Mauer. "Uns ist kein Betrieb bekannt, der seit dem Pandemiebeginn zum Infektionsherd wurde", teilte Mauer mit. "Die Haare und Fußnägel wachsen jedoch, so dass immer mehr Kunden auf Termine drängen." Die finanzielle Not, in der sich viele Handwerker befänden, führe die Kollegen in die Schwarzarbeit, warnte der Kammerpräsident.

Friseure, Kosmetiker und Anbieter anderer körpernaher Dienstleistungen dürfen wegen der Corona-Pandemie seit Mitte Dezember nicht mehr öffnen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte zuletzt angekündigt, dass die Landesregierung über Perspektiven für die Branche beraten wolle. Am Montag sprach er nach Angaben der Handwerkskammern mit Vertretern der Branche. Die aktuelle Landesverordnung zu den Corona-Maßnahmen läuft am 14. Februar aus.

Ebenfalls am Montag hatte sich die Initiative "Frisöre in Not" mit einem Schreiben an die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt und auf ihre schwierige Situation hingewiesen. Die Frisörin Sandra Stiemert aus Biederitz schloss sich der bundesweiten Initiative an und forderte Haseloff auf, sich für Öffnungen einzusetzen. Außerdem rief sie Politiker auf, sich während der Schließungen selbst auch nicht frisieren zu lassen. "Vorbild sein heißt auch, selbst Ansatz zu zeigen", schrieb Stiemert. Politiker nutzten aber Schlupflöcher und ließen sich trotzdem die Haare machen.

© dpa-infocom, dpa:210209-99-364672/2

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