Regierung - Innsbruck:Tirol dringt auf Öffnung der Grenze zu Deutschland

Bayern
Ein Grenzbeamter spricht an einer Corona-Kontrollstelle vor dem Ortseingang mit einem Autofahrer. Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa (Foto: dpa)

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Innsbruck (dpa) - Tirol dringt mehr denn je auf die Aufhebung der deutschen Grenzkontrollen zu Österreich. "Das muss ein Ende haben", forderte Landeschef Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch im Landtag in Innsbruck. Es sei gelungen, die Fälle mit der Südafrika-Variante des Coronavirus massiv zurückzudrängen - von 193 aktiv positiven bestätigten Fällen und Verdachtsfällen auf 47. Die Kontrollen seien nicht mehr zu rechtfertigen. Zudem seien die Maßnahmen nach Ansicht vieler Experten ohnehin nicht EU-konform.

Deutschland hatte vor einer Woche seine Kontrollen wegen der Gefahr durch die Virus-Varianten an der Grenze zu Tschechien und Tirol bis zum 17. März verlängert. Die Ausreisekontrollen aus Tirol in die benachbarten Bundesländer Salzburg und Vorarlberg durch Österreich sollten am Mittwoch enden. Einen Monat lang war die Ausreise nur mit negativem Coronatest erlaubt.

Im Tiroler Bezirk Schwaz, wo die Südafrika-Variante besonders häufig aufgetreten ist, soll am Donnerstag mit Impfungen begonnen werden. Dazu stehen 100 000 Dosen bereit. Die Anmeldequote der Bürger ist sehr hoch. In der weiter östlich gelegenen Kommune Wiener Neustadt trat am Mittwoch die Ausreisetestpflicht für die erste größere Stadt in Österreich in Kraft. Allerdings wird noch bis Samstag auf Kontrollen verzichtet. "Ab Freitag stehen die nötigen Kapazitäten von 15 000 Tests zur Verfügung", so ein Sprecher der Stadt.

Österreich verzeichnet seit Öffnung aller Geschäfte Anfang Februar einen Anstieg der Zahl der Neuinfektionen. Allerdings hat sich die Lage zuletzt nicht in der von einer Fach-Kommission erwarteten Dimension zugespitzt. Statt der vor einer Woche prognostizierten Sieben-Tage-Inzidenz von 228 Fällen lag diese am Mittwoch bei rund 185. Auch die Lage in den Kliniken und speziell in Intensivstationen ist trotz der inzwischen dominanten, ansteckenderen britischen Virus-Variante weitgehend stabil.

© dpa-infocom, dpa:210310-99-764632/2

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