Technik:Beats Studio Buds von Apple verstehen Android und iOS

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Berlin (dpa/tmn) - Aufklappen, Knopf drücken, fertig. So lautet das Versprechen der neuen Beats Studio Buds. Und das für iPhones und Androids.

Die Apple-Marke Beats hat hier einen Kompromiss-Ohrstöpsel für 150 Euro erschaffen, der zwar stark an die Airpods Pro der Muttermarke erinnert, am Ende aber eigene Wege geht.

Das Gerät: Das ovale Plastikkästchen beherbergt die kleinen Ohrstöpsel mit Silikon-Ohrstücken. Sie werden mit starken Magneten im Gehäuse gehalten. Optisch erinnern die Studio Buds an Airpods Pro, aber ohne das Steuerstäbchen. Die Stöpsel können sowohl Umgebungsgeräusche durchleiten (Transparenz) als auch aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Die Laufzeit gibt Beats mit 8 Stunden an, mit aktiviertem ANC sollen es knapp fünf sein. Der Akku im Ladegehäuse gibt zwei Ladungen hinzu.

Die Lademöglichkeit mit USB-C ist ein Kompromiss. Android-Nutzer haben mittlerweile fast alle diesen Anschluss. iPhone-Nutzer müssten ein Extrakabel mitführen. Drahtlose Ladung ist nicht möglich. Ebenfalls nicht an Bord: Eine Trageerkennung. Nimmt man die Buds aus den Ohren, läuft die Musik weiter.

Verbindung: Stark, die erste Überraschung. Man klappt das Kästchen auf und auf den Displays von allen iPhones und Androiden (ab Android 6) in direkter Nähe wird die Einrichtung angeboten. Die ist mit einem Fingertipp erledigt. Kompliziertes Einrichten über das Bluetoothmenü ist in den meisten Fällen nicht nötig. Als Verbindungstechnik wird Bluetooth 5.2 genutzt.

iPhone-Nutzerinnen und Nutzer haben die Bedienoptionen für die Studio Buds - wie bei anderen Apple-Kopfhörern auch - ins System integriert. Auf Android-Smartphones funktionieren die Studio Buds am besten mit der passenden Beats-App (ab Android 7).

Passform/Komfort:Die Buds lassen sich mit Silikonaufsätzen an verschiedene Ohrgrößen anpassen und dichten den Gehörgang ab. Die Silikonpassstücke fallen vergleichsweise groß aus - schlecht für Menschen mit engen Gehörgängen.

Der Tragekomfort ist allgemein gut, die Buds wackeln auch nicht in den Ohren. Es gibt allerdings einen leicht spürbaren Verstopfte-Ohren-Effekt und beim Laufen oder Essen dröhnt es etwas stärker durch als bei Airpods Pro oder Googles Pixel Buds.

Bedienung: Hier werden Knöpfe gedrückt - echte Knöpfe mit sanftem Klick. Der linke lässt sich etwa für Siri oder Google Assistant zuweisen, der rechte für Start/Stop/Weiter/Zurück.

Im Alltag löst man die Knöpfe aber gern versehentlich beim Zurechtrücken der Buds aus. Also lieber mit spitzen Fingern anfassen. Die Lautstärke lässt sich über die Studio Buds nicht regeln - das könnte aber per Software-Update noch nachkommen, heißt es vom Hersteller.

Der Klang: Laut Beats wurden die Studio Buds auf ein möglichst breites Spektrum von Musik abgestimmt. Aber ganz ehrlich: Neue Musik klingt mit ihnen besser als Rock-Klassiker der 80er Jahre. Schön: satter Bass. Verwirrend: Warum manche Stücke verwaschen, andere aber glasklar klingen, lässt sich nicht herausfinden.

Laut Beats wurde auch viel Wert auf eine gute Telefoniefunktion der Studio Buds gelegt. Dabei sollen insgesamt sechs Mikrofone helfen, die auch Hintergrundgeräusche herausfiltern. Im Alltagstest versteht man die Gesprächspartner am Telefon sehr gut. Die Gegenseite bemängelt aber häufig schlechte Verständigung.

Der Haken: Ja, Beats gehört zu Apple. Wer die Studio Buds aber mit den teureren Airpods Pro vergleicht, tut ihnen Unrecht. Denn um die nahtlose Zusammenarbeit auch mit Android zu erreichen, wird andere Technik benutzt. Apples H1-Chip für Verbindung und Klang steckt nicht in den Studio Buds, entsprechend gibt es dessen Funktionen nicht.

Wer braucht das: Ein chicer Ohrstöpselsatz mit einfacher Verbindung zu iPhones und Androids mit guter Akkulaufzeit soll es sein? Dann lohnt ein Blick auf die Beats Studio Buds. Das Gesamtpaket aus Nutzbarkeit, Klang und Preis ist gut. Im Vergleich zu manch anderem Ohrstöpselmodell fehlt es ihnen aber ein wenig an Tragekomfort.

© dpa-infocom, dpa:210723-99-489649/3

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