Polizei - Berlin:GdP kritisiert: Zu großer Polizeieinsatz für Klima-Proteste

Berlin
Eine Polizeibeamtin steht auf einem Gehweg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Angesichts zahlreicher Demonstrationen und der anstehenden Protest- und Blockadeaktionen von Umweltschutzgruppen in Berlin hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) massive Überlastungen beklagt. Die GdP warf am Sonntag vor allem der Berliner Politik vor, Polizisten im Dauereinsatz bei Demonstrationen zu verheizen.

Die Polizeiaufgebote seien viel zu groß. "Aus Angst vor schlechten Bildern" seien kurz vor den Wahlen neun Tage hintereinander sämtliche Hundertschaften im Dienst. Die Polizei sei etwa bei der Klima-Protestwoche zu einer Art Begleitschutz abgestellt, ohne wirklich ständig eingreifen zu müssen.

"Wir müssen langsam aber sicher mal wieder dahinkommen, dass einzig und allein die Polizei polizeiliche Einsatzlagen bewertet und dementsprechend Personal aufgestellt wird", teilte GdP-Landeschef Norbert Cioma mit. Dafür müsste man die Ressourcen schonen, "auch wenn etwas mal nicht zu einhundert Prozent so läuft, wie es sich das Abgeordnetenhaus vorstellt". Die Polizeiführung müsse eine Grenze ziehen.

Die Umweltschutzgruppe Extinction Rebellion und andere Initiativen beginnen am Montagmorgen eine Protestwoche für mehr Klimaschutz in Berlin. Angekündigt sind Blockaden von Straßen oder Gebäuden und eine Demonstration. Ab Montag wollen die Initiatoren mit tausenden Menschen tagelang einen Platz im Zentrum Berlins besetzen, und dort "Zelte, Küchen und friedliche Barrikaden aufbauen". Für die Polizei ist das eine große Herausforderung, da sie nicht genau weiß, wie groß die Aktionen sein werden und wie viel Leute sie einsetzen muss, um Blockaden aufzulösen, ohne dass die Lage eskaliert. Oft stehen daher viele tausend Polizisten bereit.

© dpa-infocom, dpa:210815-99-849296/2

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