Konflikte - Osnabrück:Warnung an Ukrainerinnen vor Menschenhändlern

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Osnabrück (dpa/lni) - Eine Warnung an geflüchtete Ukrainerinnen vor Menschenhändlern haben Experten am Montag in Osnabrück ausgesprochen. "Es ist eine Katastrophe, dass die Menschen aus der Ukraine vor dem grausamen Krieg fliehen müssen und alles verloren haben – aber es ist geradezu perfide, wie schnell Menschenhändler diese Situation ausnutzen und versuchen, Frauen und manchmal auch Kinder für ihre geldgierigen Zwecke auszunutzen", sagte die Leiterin der Solwodi-Schutzwohnung in Osnabrück, Martina Niermann: "Das ist ein Beispiel dafür, dass auch legale Prostitution von Gewalt, Macht und Gier beherrscht wird und Deutschland dem nur ein Prostitutionsverbot – wie dem Nordischen Modell - entgegensetzen kann."

Solwodi setzt sich für die Rechte von ausländischen Frauen in Deutschland ein, die Not und Gewalt erfahren haben. Bundesweit ist Solwodi mit 19 Fachberatungsstellen und sieben Schutzeinrichtungen vertreten.

Staatssekretär Frank-Thomas Hett bestätigte, dass es vereinzelt Hinweise darauf gebe, dass Kriminelle gezielt ankommende Frauen ansprechen wollen. "Das müssen wir verhindern! Neben geeigneten polizeilichen Maßnahmen, wie etwa Schutzzonen in Ankunftsbereichen, wollen wir informieren und sensibilisieren. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Prävention", sagte er.

Er verwies zudem auf in die ukrainische Sprache übersetzte Informationsangebote des Niedersächsischen Justizministeriums, die sich insbesondere an aus der Ukraine geflüchtete Frauen richten. Die Internetseite opferschutz-niedersachsen.de steht kurzfristig ebenfalls übersetzt zur Verfügung. Die neuen Informationsflyer in deutscher wie in ukrainischer Sprache sind unter www.lpr.niedersachsen.de abrufbar.

© dpa-infocom, dpa:220328-99-705760/2

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