Demonstrationen - Neubrandenburg:Demonstration für Frühchen-Station in Neubrandenburg

Demonstrationen - Neubrandenburg: Ein wenige Wochen altes Baby ballt seine Hand zu einer kleinen Faust. Foto: Annette Riedl/dpa/Symbolbild
Ein wenige Wochen altes Baby ballt seine Hand zu einer kleinen Faust. Foto: Annette Riedl/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Neubrandenburg (dpa/mv) - Knapp 250 Menschen haben am Mittwoch in Neubrandenburg für die Sicherung der Behandlung sehr kleiner Frühgeborener in der Region demonstriert. "In einem Flächenland wie MV müssen andere Kriterien gelten als in Ballungsgebieten wie Hamburg oder Nordrhein-Westfalen", sagte Stadtpräsident Jan Kuhnert (Linke) mit Blick auf die Entscheidung der AOK Nordost (Berlin), dass es diese Behandlung ab 2023 nicht mehr in Neubrandenburg geben soll, auf der Veranstaltung.

Auf Spruchbändern forderten die Demonstranten den Erhalt der Perinatalstation, auf der bisher Neugeborene mit weniger als 1250 Gramm Geburtsgewicht behandelt werden. Laut AOK-Nordost seien die Behandlungszahlen zu gering, um die notwendige Qualität sicherzustellen, hieß es in der Begründung. Eine Zusage für die Behandlung so kleiner Frühchen bekamen Kliniken in Schwerin und Rostock, sowie vorerst auch Greifswald.

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hatten die Entscheidung aus Berlin als "falsch" bezeichnet und scharf kritisiert. Drese erklärte, sie werde das ab 2023 geplante Aus für die Frühchen-Behandlung in Neubrandenburg verhindern. Das Gesundheitsministerium MV strebt für 2023 eine Ausnahmegenehmigung für das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum an. Die Demonstranten wollen rund 50.000 Unterschriften sammeln, damit sich der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit dem Fall befassen muss.

© dpa-infocom, dpa:221005-99-17295/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: