Musik - Hamburg:"Rolex für alle": Hamburger Rapper Disarstar mit neuem Album

Musik - Hamburg: Hamburger Rapper Disarstar bei einem Interviewtermin auf St. Pauli. Foto: Georg Wendt/dpa/Archivbild
Hamburger Rapper Disarstar bei einem Interviewtermin auf St. Pauli. Foto: Georg Wendt/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Bissig und sozialkritisch rappt der Hamburger Hip-Hopper Disarstar auf seinem neuen Album "Rolex für alle". "Ich bin nicht gegen Ferrari, ich bin für Ferrari für alle", heißt es im titelgebenden Track. Der 28-jährige hat Wut im Bauch: Er beklagt ein System der ungleichen Verteilung, Armut und Gentrifizierung. Obwohl die Themen schwer und die Beats dunkel sind, ist Disarstars sechstes Album tanzbar.

Der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Gerrit Falius heißt, zeigt auch seine gefühlvolle Seite. In der Rap-Ballade "Supergirl", für die er sich den Refrain von Reamonns gleichnamigen Hit ausgeliehen hat, besingt er eine selbstbestimmte, unerreichbare "Ghetto-Cleopatra". In "Privilegiert" zoomt der 28-Jährige raus und realisiert das Glück, das er gehabt hat. "Das ist mir wichtig bei all der Scheiße, die ich ja zu Recht beschreibe. Und alles andere wäre den Leuten gegenüber unfair, denen es nicht so geht wie mir."

Falius hatte eine schwere Kindheit, über die er nur wenig spricht. Kurz zusammengefasst: Drogen, Anzeigen wegen Körperverletzung und Jugendamt auf St. Pauli. Doch der Rapper bekam die Kurve, holte sein Abitur nach und studierte sogar für ein paar Semester Rechtswissenschaften. Heute hören mehr als eine halbe Millionen Menschen jeden Monat seine Musik beim Streaming-Dienst Spotify.

© dpa-infocom, dpa:221027-99-277981/2

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