Energie - Groß-Gerau:Kreis Groß-Gerau lotet juristische Mittel gegen Akw-Müll aus

Energie - Groß-Gerau: Ein Lastwagen fährt auf der Deponie Büttelborn. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Ein Lastwagen fährt auf der Deponie Büttelborn. Foto: Sebastian Gollnow/dpa (Foto: dpa)

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Groß-Gerau (dpa/lhe) - Der Kreistag Groß-Gerau hat sich am Montag parteiübergreifend und einstimmig gegen eine Annahme von Müll aus dem ehemaligen Atomkraftwerk in Biblis auf einer Deponie in Büttelborn ausgesprochen. Es sollen nun alle juristischen Möglichkeiten ausgelotet werden, um dies zu verhindern, ist das Ergebnis einer Sondersitzung des Kreistages. Der Antrag für die Ablehnung war von SPD, Grünen und Linke eingebracht worden. Abgeordnete mehrerer Parteien kritisierten die Landesregierung und den Kreis Bergstraße, in dem das Akw steht. Man habe elf Jahre Zeit gehabt, eine Lösung in dem zuständigen Kreis zu finden.

Bei der Suche nach einer geeigneten Deponie hagelte es Absagen. So hatte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) im Januar in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage mitgeteilt, keine von mehr als 200 angefragten Deponien bundesweit habe sich zur Entsorgung des Kraftwerkmülls bereit erklärt.

Es handelt sich um 3200 Tonnen Bauschutt, die auf der Deponie in Büttelborn gelagert werden sollen. Die Strahlenbelastung liegt unterhalb der Grenze von zehn Mikrosievert, somit kann der Schutt auf einer geeigneten Deponie entsorgt werden. Insgesamt fallen am Standort Biblis den Angaben zufolge eine Million Tonnen Rückbaumaterial an.

Nach dem Atomausstieg Deutschlands im Zuge der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 wurde kurz danach auch das Kraftwerk Biblis stillgelegt. Seit 2017 wird das AKW in Südhessen abgerissen.

© dpa-infocom, dpa:221128-99-698612/3

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