Landtag - Düsseldorf:In Sorge um den Zustand der Bäume: Landtag debattiert

Landtag - Düsseldorf: Moose und Flechten bedecken im Nationalpark Eifel den Boden eines Fichtenwaldes. Foto: Oliver Berg/dpa
Moose und Flechten bedecken im Nationalpark Eifel den Boden eines Fichtenwaldes. Foto: Oliver Berg/dpa (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Vertreter aller Fraktionen im nordrhein-westfälischen Landtag haben sich am Donnerstag besorgt über den Zustand der Wälder im Land geäußert. Der Waldzustandsbericht hatte ergeben, dass nur noch 28 Prozent aller untersuchten Bäume vollständig gesund sind. Dürre, Brände und Borkenkäfer-Befall haben den Wäldern zugesetzt. In Nordrhein-Westfalen macht Wald 27 Prozent der Landesfläche aus. Weit mehr als die Hälfte der Waldfläche ist in Privatbesitz.

Es seien auf etwa 14 Prozent der Waldfläche vorherige Fichtenbestände vollständig abgestorben, sagte Wissenschaftsministerin Ina Brandes in Vertretung für Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (beide CDU). Auf der anderen Fläche mit etwa 86 Prozent hätten die Wälder die Witterungsextreme weitgehend überstanden. Auf rund einem Viertel der Schadflächen sei bereits mit der Wiederbewaldung begonnen worden. Die Wälder der Zukunft müssten aus mehreren Baumarten bestehen.

Die FDP-Fraktion bezeichnete in ihrem Antrag zu der Aktuellen Stunde den Zustand der Wälder als besorgniserregend. Damit der Wald mit Herausforderungen wie Dürre, Schädlingsbefall und Klimaanpassung umgehen könne, sei eine aktive Unterstützung sowie eine nachhaltige Bewirtschaftung nötig, meinte Dietmar Brockes (FDP). Maßnahmen im Waldboden, der Aufforstung und Schädlingsbekämpfung seien von zentraler Bedeutung.

Die Abgeordnete Julia Kahle-Hausmann (SPD) verwies auf den immensen Nutzungsdruck, der in den kommenden Jahren noch weiter steigen werde. Wälder sind Orte der Freizeit, gesunder Luft, mit vielen Tier- und Pflanzenarten sowie Holzlieferanten. Der Grünen-Abgeordnete Gregor Kaiser sagte, der Zusammenbruch der Forste in den vergangenen Jahren werde zu einer Holzverknappung führen. An manchen Stellen müsse der Holzverbrauch massiv reduziert werden, "zum Beispiel im Papier- und Verpackungsbereich".

© dpa-infocom, dpa:221208-99-828248/4

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