International:Argentinien und Brasilien wollen Beziehungen wiederbeleben

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Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (l) und Argentiniens Präsident Alberto Fernandez gemeinsam in Buenos Aires. Foto: Gustavo Garello/AP/dpa (Foto: dpa)

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Buenos Aires (dpa) - Die beiden großen südamerikanischen Staaten Argentinien und Brasilien wollen ihre Beziehungen wiederaufleben lassen und den Handel vertiefen. "Heute ist die Wiederaufnahme einer Beziehung, die niemals hätte abgebrochen werden dürfen", sagte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires nach einem Treffen mit seinem Kollegen Alberto Fernández.

Thema ihres Gesprächs war auch die Stärkung des südamerikanischen Staatenbundes Mercosur - also Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Zudem dachten beide laut über eine gemeinsame, "Sur" (Süden) genannte Währung nach.

Der Besuch im Nachbarland Argentinien ist die erste Auslandsreise Lulas nach dem Amtsantritt am 1. Januar. Der Linkspolitiker nimmt damit eine diplomatische Tradition wieder auf, die sein Vorgänger, der rechte Jair Bolsonaro, mit einem Trip ins damals von dem konservativen Präsidenten Sebastián Piñera regierte Chile gebrochen hatte. Lula entschuldigte sich in Anspielung auf Bolsonaro auch für "die Grobheiten des vorherigen Präsidenten Brasiliens", den er wegen seiner Unterlassungen in der Corona-Pandemie "Völkermörder" nannte.

In der Region will Brasilien, das größte Land Lateinamerikas, ebenfalls wieder eine Führungsrolle übernehmen. Fraglich war, ob ein kurzfristig anberaumtes Treffen Lulas mit dem autoritär regierenden venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro stattfinden würde. Die Teilnahme am Gipfeltreffen der Staatschefs der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) in Buenos Aires bedeutet auch Brasiliens Rückkehr in das regionale Bündnis.

Unter Bolsonaro, der das Land international weitgehend isoliert hatte, verließ Brasilien die Celac. Insgesamt werden mehr als 20 Staatschefs, zahlreiche Vertreter internationaler Organisationen sowie EU-Ratspräsident Charles Michel erwartet. Ursprünglich sollte auch Maduro teilnehmen, ebenso wie Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel.

© dpa-infocom, dpa:230123-99-328718/2

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