"Von hinten an die Brüste": Der Ex-Sprecher des legendären Verkehrsministers hat einen Schlüsselroman geschrieben: "Geheimnisse, Lügen und andere Währungen".
Michael Lentz
:Deine Kindheit soll schöner werden
In Michael Lentz' Roman "Heimwärts" baut der Erzähler sein Elternhaus neu auf - als Sehnsuchtsort.
Elias Hirschls Roman "Content"
:Der Bot des Gemetzels
In der dystopischen Tech-Satire "Content" von Elias Hirschl zieht der Turbokapitalismus in seine vielleicht letzte große Schlacht. In diesem Roman ist der Mensch endlich komplett egal.
Emma Braslavsky: "Erdling"
:Ich komm' von Druso und was machst du so?
In Berlin gründet Sahra Wagenknecht an diesem Montag eine Partei, in Emma Braslavskys Roman "Erdling" wird sie hingegen entführt, mutmaßlich von Aliens. Was sonst noch passiert? Alles.
Bernhard Schlink
:Was der Tod uns lehrt
In Bernhard Schlinks Roman "Das späte Leben" muss ein Mann nach einer schlimmen Diagnose seine letzten Dinge regeln - und stellt fest, wie wenig er über das Leben weiß.
Gegenwartsliteratur: Martin Hielscher
:"Du musst Literatur einfach lieben"
Der Lektor Martin Hielscher hat das belletristische Programm im C.-H.-Beck-Verlag aufgebaut. Jetzt hört er auf. Ein Gespräch über gekränkte Schriftstellerseelen, die Entdeckung von Christian Kracht und die Bücher seines Lebens.
Tonio Schachingers Roman "Echtzeitalter"
:Einmal Imperator sein
Tonio Schachinger erzählt im Roman "Echtzeitalter" von der Schulzeit als einem Computerspiel: überall Krieg und Hindernisse. Ein großartiger, feiner Spaß.
Christophe Boltanski: "Die Leben des Jacob"
:Ans eigene Bild gefesselt
Christophe Boltanski spürt in seinem Roman "Die Leben des Jacob" einem jüdischen Schicksal in 369 Fotos nach.
Österreich
:Schmalz
Thomas Brezina ist ein Phänomen: Zu seinem 60. Geburtstag hat der Österreicher sein 600. Buch veröffentlicht. Wieso er so viel Erfolg hat - und was daran problematisch ist.
"Monde vor der Landung" von Clemens Setz
:Ein unanständiges Buch
Clemens Setz' Roman "Monde vor der Landung" erzählt lustvoll von zwei Menschen, die nicht ahnen, dass sie im Konzentrationslager ermordet werden.
Jochen Schmidts Roman "Phlox"
:Der Duft von gelagertem Obst
Reise in das Selbst: In Jochen Schmidts Roman "Phlox" segelt die Erzählstimme auf einem monotonen, magischen Erinnerungsstrom.
Ian McEwans "Lektionen"
:Jahrhundert der vertanen Chancen
Kann Missbrauch gewesen sein, was ein Jugendlicher für eine Liebesaffäre hielt? Ian McEwan erzählt eine Lebensgeschichte, die zu komplex ist für schwarz-weiße Antworten.
Frankfurter Buchmesse
:"Ich möchte keine Filme schreiben"
Im Roman "Der letzte weiße Mann" wacht der Protagonist plötzlich als ein anderer auf - oder doch nicht? Der pakistanisch-britische Schriftsteller Mohsin Hamid über Identität, das Konstrukt Rasse und die Privatsphäre der Imagination.
Dietrich Brüggemann Roman "Materialermüdung"
:Nehmt euch in acht vor der Wissenschaft
Der Filmemacher und #AllesDichtMachen-Unruhestifter Dietrich Brüggemann hat einen bösen Roman geschrieben: Wie viel Geschwurbel steckt in "Materialermüdung"?
Jakob Heins Roman "Der Hypnotiseur"
:Reisen als Wille und Vorstellung
Darf man sich aus einem Land ohne Reisefreiheit wenigstens gedanklich entfernen? In Jakob Heins neuem Roman bietet ein Hypnotiseur in der DDR imaginäre Fernreisen an.
Behzad Karim Khani: "Hund, Wolf, Schakal"
:Die Freiheit, Gangster zu sein
Unendlich ist die Faszination der Literatur fürs Verbrechen. Auch Behzad Karim Khani ist ihr in seinem Debüt-Roman erlegen.
Traumjobs - so sind sie wirklich
:"Schreiben ist ein einsames Geschäft"
Schriftsteller gibt es viele, doch wenige können allein vom Bücherschreiben leben. Zu Besuch bei einer Autorin, die es versucht hat - und die weiß, welche ungewöhnlichen Begabungen man dafür braucht.
Carla Kasparis Romandebüt "Freizeit"
:Diese verdammte Uneigentlichkeit
Carla Kaspari hat einen der wenigen wirklich guten Twitter-Accounts in Deutschland. Jetzt hat sie ihren ersten Roman geschrieben.
Johannes Laubmeier: "Das Marterl"
:Nach Hause, aber wohin?
Eine Kindheit in Niederbayern, der Motorradunfall des Vaters: In Johannes Laubmeiers Debüt versucht sich einer zu erinnern - an eine Vertrautheit, die es womöglich nie gab.
Szczepan Twardochs Roman "Demut"
:Rauschhafte Unterwerfung
Der polnische Literatur-Star Szczepan Twardoch und sein so tollkühner wie kluger Underdog-Roman "Demut".
Yade Yasemin Önder: "Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron"
:Twix, Nutella und ich
Zusammen sind sie drei. Bulimie als Metapher in Yade Yasemin Önders erstaunlich heiterem Debütroman.
Delphine de Vigan: "Die Kinder sind Könige"
:Beinharte Fröhlichkeit
Delphine de Vigan hat einen Roman über die Instagram-Wracks der Zukunft geschrieben.
"Vernichten" von Michel Houellebecq
:Liebe ist für alle da
Michel Houellebecqs neuer Roman heißt "Vernichten", aber der Titel täuscht: Das Buch ist eine meisterhafte Ode an die Familie, an Frankreich, sogar an die Ehe.
Flauberts Roman "Bouvard und Pécuchet"
:Die Realität ist Kulisse
Flauberts Romane sind in der Regel so genau recherchiert, dass man jede Straße findet, wenn man sucht. Gilt das auch für das Herrenhaus in seinem unvollendeten Roman "Bouvard und Pécuchet?" Ein Selbstversuch.
"Die Kobra von Kreuzberg" von Michel Decar
:Typen zum Pferdestehlen
In Michel Decars neuem Roman soll die Quadriga geraubt werden. Um die Familie zu beeindrucken. Wozu denn sonst?
Klimakolumne
:Apokalypse auf dem Nachttisch
Klima-Dystopien haben sich zu einem eigenen Genre entwickelt, "Climate Fiction" oder "Cli-Fi" genannt. Aber eignet sich die Erderhitzung überhaupt für Romane?
Debatte um deutsche Kolonialschuld
:Es war einmal in Südwestafrika
Deutschland will sich im heutigen Namibia endlich seinen Kolonialverbrechen stellen. Was hat das mit einem 43 Jahre alten Roman zu tun? Ein Besuch bei Uwe Timm, dem Autor von "Morenga".
Juli Zehs "Über Menschen"
:Mein Freund, der Nazi
Abends am Gartenzaun kommt man ins Gespräch: In Juli Zehs neuem Dorfroman "Über Menschen" trifft eine progressive Städterin auf einen Dorfnazi.
Fragebogen "Alte Schule"
:Saša Stanišić
Marx, Mama und Freunde, die man noch nicht hat
"Das achte Kind" von Alem Grabovac
:Ein beinahe friedlicher Moment
Alem Grabovacs subtiler Roman "Das achte Kind" über das Aufwachsen in Deutschland mit zwei Paar Eltern und mehr als einer Herkunft.
"Reisen", ein Migrationsroman von Helon Habila
:Geschichten sind ihre Währung
In seinem dokumentarischen Roman "Reisen" sieht der nigerianische Schriftsteller Helon Habila Europa durch die Augen seiner Migranten.
"Identitti": Roman von Mithu Sanyal
:Unangreifbar bleiben
Eine antirassistische Starprofessorin hat ihre weiße Herkunft unterschlagen und stürzt den deutschen Identitätsdiskurs ins Chaos: Mithu Sanyals wildes Romandebüt "Identitti".
Literatur in Geretsried
:Leer geliehen
Die Stadtbücherei Geretsried gestaltet die Abteilungen für Belletristik und Krimis um. Das Publikum war dazu aufgerufen, so viel wie möglich mitzunehmen - und hat dies weidlich genutzt
Belletristik
:Die im Dunkeln sieht man nicht
Auf einen Spionageroman zusteuern, dann scharf zu den Labyrinthen des Selbstverlustes abbiegen: Javier Marías erzählt in "Berta Isla" von einer Frau, der nicht nur ihr Mann abhanden kommt.
Belletristik
:Lazarus mit Sesseltelefon
"Heimkehr" heißt der neue Roman von Thomas Hürlimann, sein erster seit zwölf Jahren. Er steckt voller Engel, Teufel und abstruser Einfälle.
Belletristik
:Wie man lernt, mit Kobolden zu kämpfen
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt ein Stipendium daher: Ralph Hammerthalers "Unter Komplizen" ist ein Künstlerroman der Gegenwart mit verheißungsvollem Drive.
Reden wir über Geld mit Cecelia Ahern
:"Es war Folter und Therapie"
Die Bestseller-Autorin Cecelia Ahern spricht über ihre Panikattacken bei öffentlichen Auftritten, die erste Million und darüber, warum sie die Umschläge ihrer eigenen Bücher oft schrecklich findet.
Amerikanische Literatur
:Das Leben, eine Flickschusterei
"Immergleiche Wege": Die Helden in Richard Russos Erzählungen wollen nichts Besonderes sein - und sind doch dank der Kunst ihres Autors unverwechselbar.
Roman
:Alarm im Museumsbezirk
Im neuen Buch des Wiener Autors Hanno Millesi "Die vier Weltteile" erlebt eine Familie einen Anschlag inmitten von Kunst.
"Munin oder Chaos im Kopf" von Monika Maron
:Zart und rabiat
Eine Frau kreischt Arien, eine Krähe plaudert, ein Aufsatz über den Dreißigjährigen Krieg muss geschrieben werden: Monika Marons Roman ist eine gekonnte Eulenspiegelei.
Belletristik
:Die Lupe der Sehnsucht
Überscharfe Wahrnehmung, somnambule Trance und geballte Gegenwart: Anja Kampmann erzählt in ihrem grandiosen Debütroman "Wie hoch die Wasser steigen" von der Odyssee eines modernen Wanderarbeiters.
Belletristik
:Villa Abseits
Hans Pleschinski erzählt in seinem neuen Roman "Wiesenstein" von dem schon leicht senilen Großdichter Gerhart Hauptmann der Jahre 1945/46.
Belletristik
:Das braune Heft
Der österreichische Schriftsteller Paulus Hochgatterer ist auch Kinderpsychiater. Seiner Erzählung "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" merkt man diese Verbindung an.
Shirley Hazzard
:Ferne Planeten
Gender-Trouble, 1940 und danach: Die australische Autorin Shirley Hazzard erzählt in ihrem erst jetzt ins Deutsche übersetzten Roman "Transit der Venus" von den Rissen in der patriarchalischen Welt.
Literatur
:Das sind die wichtigsten Bücher des Herbstes
Von Sasha Marianna Salzmann über Robert Menasse bis Édouard Louis - ein literarischer Überblick zum Start der Frankfurter Buchmesse.
Belletristik
:Falsch untergehen
Jana Hensel erzählt in ihrem Debütroman von der Liebe einer Ostdeutschen zu einem Israeli.
David Lagercrantz im Interview
:"Lisbeth Salander ist eine reine Seele"
Der Autor David Lagercrantz über den fünften Teil der "Millennium"-Serie und seine komplizierte Protagonistin, über Stieg Larssons Sprache und warum er selbst keine Krimis mag.
Belletristik
:Für immer im Licht
Lyrische Sumpfblüten: Die schwedische Schriftstellerin Sara Stridsberg erzählt von ihrer Familie.
SZ MagazinMargaret Atwood im Interview
:"Es ist nicht nur Trump, der mir Kopfschmerzen bereitet"
Margaret Atwood wusste immer schon, dass es uns an den Kragen geht. Rund 30 Jahre nach ihrem düsteren Roman "Der Report der Magd" sagt sie im Interview mit dem SZ-Magazin Stil Leben: Sie hätte nie gedacht, dass es tatsächlich so schlimm kommen würde. Trotzdem hat sie noch Hoffnung.
Belletristik
:Weiße Hände, dunkle Zeit
In ihrem Roman "Sie kam aus Mariupol" erkundet Natascha Wodin die Herkunftswelt ihrer Mutter. Sie steht damit zu Recht auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse.