Aurel Mertz lebt in Berlin, kommt aus Stuttgart - und liebt die Sprache dort. Der Comedian über schwäbischen Humor, Brezeln und seine neue Late-Night-Show.
Kratzers Wortschatz
:Pronomen zum Verlieben
Genderdebatte hin oder her: Im Bairischen gibt es Wörter, die eine Geschlechterzuordnung überflüssig machen.
Kratzers Wortschatz
:Verhunakelte Winnetou-Filme
In den Billig-Western aus den 60er-Jahren ist die Handlung der Karl-May-Romane oft völlig verändert und verhunzt worden. Im Bairischen gibt es für diesen Missstand ein Spezialwort.
Aktuelles Lexikon
:Derblecken
Ein sehr bayerisches Verb, das einmal im Jahr auch im Rest des Landes Bekanntheit erlangt.
Dialekt
:Ist das jetzt Unterostfränkisch oder Oberostfränkisch?
Sabrina Biechele aus Putzbrunn und Harald Schertele aus Aying haben beim Dialekt-Quiz des Heimatministeriums besonders gut abgeschnitten. Dabei kam beiden zugute, dass sie sie viel in Bayern herumgekommen sind.
Kratzers Wortschatz
:Ilse Bilse, keiner willse ...
Was darf man noch sagen und was nicht? Bei dem Wort Trenzerbeidl gehen die Meinungen auseinander. Der Vorname Ilse ist zwar erlaubt, aber höchst unbeliebt.
Kratzers Wortschatz
:Red ned so gschwoin daher!
Wer beim Verb auseinandergehen nur an eine Trennung denkt, liegt falsch. Auch Gschwollschädel und starke Menschen sind davon schicksalshaft betroffen.
Mitten in Nürnberg
:Grisengommunigation auf fränggisch
Die Sparkasse musste sich zuletzt Kritik anhören, weil ihr Sprachcomputer Dialekt nicht versteht. Nun hat sie auf eine Weise reagiert, von der sogar Hubert Aiwanger etwas lernen könnte.
Mitten in Bayern
:Eschawo, Seigra, Biang und Loam
Viele Ortsnamen in Bayern weichen in der gesprochenen Form erheblich von der Schriftform ab. Dieses Kuriosum interessiert die Wissenschaft, ist aber auch ein Quell für Spott und Missverständnisse.
Dialekt
:Das Geheimnis von Neialwaraad
Viele bayerische Ortsnamen klingen im Dialekt fundamental anders. Dahinter verbirgt sich ein kulturgeschichtlicher Schatz, der in einem Großprojekt gehoben werden soll.
Mitten in Nürnberg
:"Schwierigkeiten, wenn es zu fränkisch wird"
Die Sparkasse Nürnberg setzt im Kundenservice auf eine digitale Sprachassistentin. Allerdings hat die Probleme bei Anrufern mit Dialekt, was bei Kunden für Empörung sorgt.
Kratzers Wortschatz
:Ein Kaktus im Potschamperl
Im 19. Jahrhundert haben viele französische Wörter Eingang in die deutsche Sprache und deren Mundarten gefunden. Begriffe wie Kontor und Potschamperl künden heute noch von dieser Ära.
Beinahe-Unglück
:"Der duat gar nix mehr"
Im Januar 2020 entgehen zwei Züge bei Garmisch-Partenkirchen nur knapp einem Zusammenstoß. Unfallexperten machen auch die eher informelle, im Dialekt geführte Kommunikation zweier Fahrdienstleiter dafür verantwortlich.
Kratzers Wortschatz
:Das Grausen des Maxi Pongratz
"Dieses Seppelhafte, davor hat es mich immer gegraut", wird der Oberammergauer Musiker Maxi Pongratz in einem Hamburger Blatt zitiert. Wenn die Aussage so stimmt, dann ist das Werdenfelser Original rein sprachlich betrachtet tatsächlich zum Hanseaten mutiert.
Kratzers Wortschatz
:Beckenbauer in Nui York
Der Fußballstar verwendete beim Reden einen sprachgeschichtlich interessanten Doppelvokal. Das war aber kein rhetorischer Kniff, sondern lag daran, dass er als Bub keine Englischkenntnisse hatte.
Dialekt
:Host mi - Bairisch lernen an der VHS
Helmut Ettenhuber bringt Interessierten die bairische Sprache näher, die laut Unesco schon lange vom Aussterben bedroht ist. Doch ausgerechnet die deutschen Muttersprachler tun sich schwer.
Kratzers Wortschatz
:Hupfhaxerte Zufußgehende
In amtlichen Texten wird das Wort Fußgänger durch den ausdrucksschwachen Begriff Zufußgehende ersetzt. Das bringt die Gefahr mit sich, dass die meisterliche Genauigkeit, mit der die Alltagssprache die Nuancen des Gehens beschreibt, nun verloren geht.
Kratzers Wortschatz
:Deine Sau, die siehst du nimmer
Der Advent ist die hohe Zeit der Platzerl, wie das Süßgebäck gerne genannt wird. Zum Glück ist das Platzerlbacken weit weniger riskant als das Mästen einer Mettensau.
Kratzers Wortschatz
:Nichts sehen, aber reden wie ein Advokat
Manche Wörter sind zwar fast in Vergessenheit geraten, aber wenn man sie jetzt hört, klingen sie umso schöner. Weil ihre Glanzzeit immer noch ein bisserl strahlt.
Kratzers Wortschatz
:Hitler, Räuber und am Kasperl sei Frau
Heute herrscht in Kleidungsfragen eine große Toleranz. Früher ging es strenger zu, schon Brautpaare in Tracht fielen unter Kasperlgwand-Verdacht. Das Tragen von Räuberzivil aber verheißt selten etwas Gutes.
Dialektforschung
:Kaffts Radi!
Neue Bücher beleuchten die bis in die Antike zurückreichende Geschichte der in Bayern verbreiteten Sprachvarietäten. Deren Wortschatz und das raffinierte Regelwerk sind stark europäisch geprägt. Den rasanten Sprachwandel verhindert das alles aber nicht.
Fränkische Sprache
:Die Kopftuchisierung des Oberfränkischen
Seit neun Jahren wird das regionale Wort des Jahres gekürt. Diesmal lautet es Meichela - die hiesige Version von Kopftuch. Ob das in manchen Kreisen wohl Schnappatmung auslöst?
Kratzers Wortschatz
:Ein Windsheimer fürs Zigrettenbürscherl
Was der Jugend guttut, bestimmen ja meist die Erwachsenen. So gönnen sie den Buben zwar die Limonade, greifen die aber zum Glimmstängel, husten sie ihnen eins.
Bairischer Dialekt
:Schon die Urgroßväter trugen Baggy Pants
Das Sammeln von Wörtern ist die Leidenschaft des pensionierten Lehrers Ludwig Zehetner. Besonders gern hört er solche, die als ausgestorben gelten - zum Beispiel die Bezeichnung für eine gschlamperte Hose.
Mundarttheater
:"Im Endeffekt wird alles gut"
Talentschmiede, originelles Volkstheater, Familie: Die Iberl Bühne in der Innenstadt ist einzigartig in der Münchner Theaterlandschaft. Vor drei Jahren ist ihr Gründer Georg Maier gestorben - wie führt seine Witwe und Mutter einer gemeinsamen Tochter das Erbe weiter?
Unter Bayern
:Der Dialekt wird in der Schule verschmäht - zu Unrecht
Das Bairische hatte in der Schule, gar in der höheren, in den 1970er-Jahren nichts zu suchen. Vom Bildungshindernis war die Rede, dabei ist das Gegenteil richtig. Ein Loblied auf die Mundart.
Dialektforschung
:Zwischen Kulturerbe und Blamage
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften befasst sich mit dem Thema Dialekt. Eine Podiumsdiskussion soll Aufschluss geben. Welche Sprache wird dabei wohl gesprochen werden?
Kratzers Wortschatz
:Immer des Gschies mit der Elli
Harry Kane, Maria Peschek und der Monaco Franze haben etwas gemeinsam: Sie stehen, höchst unterschiedlich, für die Vielseitigkeit eines Wortes.
Kratzers Wortschatz
:FC Bayern-Star gesteht: I bin miad
Als Zugezogener ist es nicht immer einfach mit dem Bairischen. Es kann sogar recht anstrengend werden, wenn ein Wort gleich mehrere Bedeutungen hat.
Kratzers Wortschatz
:Von Obstbambeidlerinnen und Trambahnritzenreinigerinnen
Unter dem Wort Obstbam (Obstbaum) kann sich natürlich noch jeder was vorstellen. In dem Verb beidln (beuteln) scheinen dagegen mehrere Nuancen durch.
Ohnsorg-Theater Hamburg
:Wie viel Plattdeutsch darf sein?
Am Hamburger Ohnsorg-Theater streiten sich Traditionalisten und Modernisierer.
Kratzers Wortschatz
:Gfeide Kinder und wässrige Suppen
Der bairische Dialekt wartet neben seinen vielen Klangfarben mit einer weiteren Besonderheit auf: Manche Attribute erleben eine Bedeutungsverschiebung, je nachdem, ob ein junger oder ein älterer Mensch damit bedacht wird.
Kultur und Kulinarik
:Die Oberpfalz, fein abgeschmeckt
Das Fotografen-Ehepaar Alexander und Antonia Feig hat in die Kochtöpfe der Region geschaut. Entstanden ist ein opulenter Bildband, der nicht nur viele Spezialgerichte enthält, sondern auch viel über Kultur und Lebensart eines bodenständigen Menschenschlags verrät.
Wortwitze im öffentlichen Raum
:Der heitere Mistkübel
In Wien wurden gerade neue Aufschriften für städtische Mülleimer vorgestellt. Es zeigt sich: Nirgendwo ist der Umgang mit der deutschen Sprache origineller als in Österreich.
Bairische Sprachwurzel für Gerhard Polt
:"Da muss man ein bisserl Mitleid haben, wenn man mit so einer Spracharmut leben muss"
Denn das Bairische sei wie ein Ozean, sagt Polt. Der große Bayernphilosoph bekommt den Preis für seine Verdienste um das bairische Idiom - und auch wegen eines Interviews, das er komplett auf Mittelbairisch gab.
Unter Bayern
:Die Heimat des Kleingelds
Bayerns Finanzministerium lässt das Staatsvolk seine Mundarten erraten. Na dann: Welcome dahoam!
Aktuelles Lexikon
:Badisch
Eine Frage, Christian Streich betreffend, den Trainer des SC Freiburg und doppelten Bayern-Gegner in dieser Woche: Was spricht er da überhaupt genau?
Kratzers Wortschatz
:Pratzen weg vom Tröpferlbad
Viele Wohnungen hatten einst kein Badezimmer, die Menschen wuschen sich in öffentlichen Anstalten. Die Brause- und Wannenbäder nannte man Tröpferlbad, weil das Wasser dort bei großem Andrang oft nur schwach aus der Leitung tröpfelte.
Kratzers Wortschatz
:Wie Nagelsmann zum Giftnickl mutierte
Der Trainer des FC Bayern ärgerte sich zuletzt fast so sehr wie einst das HB-Männchen, das im TV-Werbespot vor lauter Wut in die Luft ging. Der bairische Wortschatz kennt für jähzornige Sportskameraden den Begriff Giftnickl, wogegen ein Gläzn eher langweilig ist.
Kratzers Wortschatz
:Wie Nagelsmann zum Giftnickl mutierte
Der Trainer des FC Bayern ärgerte sich zuletzt fast so sehr wie einst das HB-Männchen, das im TV-Werbespot vor lauter Wut in die Luft ging. Der bairische Wortschatz kennt für jähzornige Sportskameraden den Begriff Giftnickl, wogegen ein Gläzn eher langweilig ist.
Tag der Muttersprache
:Blaukraut statt Rotkohl
Sprachexperten monieren, dass immer mehr Dialektsprecher diskriminiert werden und selbst Ministerien hiesige Sprachvarietäten ignorieren. Das verheißt nichts Gutes für die Bewahrung des kulturellen Erbes.
Altötting
:Die Busfahrerin und der Saubär
Ein elfjähriger Bub weigert sich in einem Bus in Altötting, seine dreckigen Schuhe von einer Sitzbank zu nehmen. Der Fahrerin rutscht ein Schimpfwort heraus, die Sache landet vor Gericht - und seit dem Urteil bebt in der Stadt und weit darüber hinaus der Volkszorn.
Kratzers Wortschatz
:Stöcklreißer - ein rutschiges Vergnügen
Früher waren Schlittschuhe so beschaffen, dass man die Backen der Gleitkufen mit einem Schlüssel an den Schuhen festschrauben musste. So mancher Stiefelabsatz riss dann beim Fahren ab. Der Schuster hatte immer viel zu tun.
Leben und Gesellschaft in Bayern
:Legendärer Wirt hört auf
20 Jahre lang fungierte Hans Triebel als Wirt der Gotzinger Trommel. Bald soll Schluss sein. Auch seiner Traditionswirtschaft droht das Aus.
Unter Bayern
:Chat GPT kann alles - außer Bairisch
Erstmals saß ein Roboter in einer Talksendung des Bayerischen Rundfunks. Er kokettierte und redete supergescheit daher. Als er aber gefragt wurde, ob er einen bayerischen Satz sagen könne, stieß er rasch an seine Grenzen.
Kratzers Wortschatz
:Sogar im Paradies herrscht ein Ramasuri
Im neuen Roman der Wiener Autorin Raphaela Edelbauer kommt das Wort Ramasuri vor, das eine Rezensentin schwer begeistert hat. Dabei ist es in Bayern häufig zu hören, etwa in München-Krimis und beim Brandner Kaspar.
Kratzers Wortschatz
:Als die Lehrer noch Ohrwaschl illuminierten
Als Autoritäten sich noch als unumstößlich betrachteten, war es für ein Kind wahrlich kein Vergnügen, wenn es ungehorsam war.
Kratzers Wortschatz
:Kann ein Rankerl Geselchtes eine Sünde sein?
Über eine Spezialität, die bei Genießern - sofern sie keine Veganer sind - in der Zeit des Jahreswechsels hoch im Kurs steht. Neben den kulinarischen Genüssen geht es aber auch darum, lieben Mitmenschen das neue Jahr abzugewinnen.
Oktoberfest
:Als Günther Jauch statt Hendl Händel sagte
Der TV-Moderator schildert in seiner Quizsendung, wie er als junger Reporter auf der Wiesn dialekttechnisch scheiterte - mit harten Konsequenzen.
Lichtenau
:Eine Aufgabe biblischen Ausmaßes
Claus Ebeling will die Heilige Schrift auf Fränkisch herausbringen. Dafür braucht der Pfarrer viele Freiwillige, die die Facetten dieses Dialektes beherrschen.