Euthanasie

SZ PlusErinnerungskultur
:Beklemmende Stimmen

Zum zweiten Mal widmet das Schultheater des Haarer Ernst-Mach-Gymnasiums ein Stück dem Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Mordprogramms in der nahegelegenen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing. Dabei zitieren sie auch aus Gesetzestexten, Krankenakten und Briefen von einst.

Von Laura Geigenberger

SZ PlusUraufführung
:Hunger und Sex in der Anstalt

Geschichte, Liebe, Folter, Erotik, Leid. Alles soll mit rein, Entertainment mit historischer Erinnerung verschmolzen werden - und das vor dem Hintergrund eines NS-Mordprogramms. Die Eigenproduktion "Villa Haar" des Kleinen Theaters will viel - vielleicht zu viel. Beim Publikum überwiegt trotzdem die Begeisterung.

Von Carla Augustin und Celine Imensek

SZ PlusMedizin
:"Sie wurden von Engeln der Hoffnung zu Todesboten"

Eine aktuelle Analyse zeigt, wie stark Ärzte in die Verbrechen des NS-Regimes involviert waren. Die Forscher widersprechen der Vorstellung, es handelte sich lediglich um die Exzesse einiger weniger besonders brutaler Doktoren. Im Gegenteil.

Von Werner Bartens

Nationalsozialismus
:Die verdrängten Morde

Der Bezirk Oberbayern gibt ein umfassendes Buch zum Umgang mit den "Euthanasie"-Morden der Nazis heraus. Das Werk zeigt, dass es nicht ganz einfach ist, neben den Toten auch das Verbrechen beim Namen zu nennen.

Von Matthias Köpf

SZ PlusNS-Euthanasie
:Der unerwünschte Aufklärer

Der unbelastete Klinikdirektor Gerhard Schmidt versuchte nach 1945, die Patientenmorde in der Anstalt Eglfing-Haar aufzuarbeiten, wurde aber bereits nach kurzer Zeit Opfer brauner Seilschaften. Jetzt erfährt der Mediziner späte Anerkennung.

Von Bernhard Lohr

Das Politische Buch
:Mordschule der Eugeniker

Die Krankenmorde im NS-Staat dienten "Experten" zum Vorbild für die späteren Vernichtungslager. Zwei wegweisende Sammelbände zeigen auf, warum Euthanasie-Verbrechen und Holocaust zusammengedacht werden müssen.

Rezension von Stephan Lehnstaedt

SZ PlusGrafings Umgang mit seiner Geschichte
:Der nächste Schritt ist überfällig

Dem Grafinger Archivar Bernhard Schäfer gebührt großer Respekt für seine Sonderausstellung über die Opfer von Zwangssterilisation und "Euthanasie" im Ebersberger Raum. Ein guter Anlass für die Stadt, sich endlich um die Umbenennung der Deuschlstraße zu kümmern.

Kommentar von Thorsten Rienth

SZ PlusDeutsche Geschichte
:Morden für die Volksgesundheit

Derzeit ist im Museum der Stadt Grafing eine Sonderausstellung über Opfer von Zwangssterilisation und "Euthanasie" aus dem Ebersberger Raum während der NS-Diktatur zu sehen.

Von Thorsten Rienth

Das Politische Buch
:Alle Mordopfer im Blick

Der britische Historiker Alex J. Kay schildert die NS-Vernichtungspolitik in ihrer Gesamtheit. Der Holocaust wird im Zusammenhang mit der Tötung von Sinti und Roma, sowjetischen Kriegsgefangenen und anderen Gruppen gesehen. Ein verdienstvoller Tabubruch.

Rezension von Wolfgang Benz

SZ PlusErinnerungskultur
:"Würde jemand ein KZ abreißen?"

Andreas Frewer kämpft gegen den Abriss der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt - "ein Zentrum des NS-Massenmords". Von den eigenen Kollegen fühlt sich der Universitätsmediziner unter Druck gesetzt. Warum er trotzdem weitermacht.

Interview von Olaf Przybilla

"Euthanasie"-Morde
:Bis 2018 ein Tabu

In den betroffenen Familien wurde kaum über das Schicksal der behinderten und psychisch kranken Menschen gesprochen, die dem Tötungsprogramm der Nazis zum Opfer gefallen waren. Angehörige der dritten Generation erhielten lange keine Akteneinsicht.

SZ PlusSystematische Tötung von Psychiatrie-Patienten in Haar
:"Die Mehrheit des Ärztestandes hat das Regime unterstützt"

Wie konnten Mediziner zu Mördern werden? Die Pädagogik-Professorin Annette Eberle erklärt die Taten mit der hohen Anschlussfähigkeit des Berufsstandes und der Verbreitung der Thesen von minderwertigen Genen und unwertem Leben.

Interview von Bernhard Lohr

Zeitgeschichte
:Wo die Täter geschützt wurden

Mit einer weiteren Podiumsdiskussion am Sonntag arbeitet die Haarer Klinik die Verbrechen des NS-Euthanasie-Programms auf.

Von Lydia Wünsch

Eklat beim Gedenken an NS-Opfer
:Seelsorger verbreitet Verschwörungstheorien

Im Bezirksklinikum Mainkofen soll der ermordeten Patienten gedacht werden, als ein Diakon unglaubliche Sätze predigt. Der Direktor wirft ihn raus, das Bistum Regensburg distanziert sich von seinen Äußerungen. Und der Seelsorger? Zitiert Augustinus.

Von Lisa Schnell

NS-Verbrechen
:Aus der Täter- und Opferperspektive

Wie gehen Literatur, Film und Theater mit den Euthanasie-Morden der Nazis um? Darüber diskutieren im Kleinen Theater in Haar Kultur- und Kunstschaffende am Beispiel des Jungen Ernst Lossa. Bei allen Unterschieden sind sie sich in einer Hinsicht einig.

Von Lydia Wünsche

Nationalsozialismus
:Eine Zeitreise zu den Verbrechen

Ein Schaubild im Hauptgebäude des Isar-Amper-Klinikums in Haar stellt die NS-Euthanasie in einen historischen Kontext und zeigt dessen Entwicklung.

Von Bernhard Lohr

Erinnerungskultur
:Nazi-Opfer statt Nazi-Arzt

Augsburg benennt Straße zur Hauptverwaltung der Bezirkskliniken Schwaben um.

SZ PlusDachau
:Sie sahen ihre Tochter nie wieder

Edith Hecht war neun Jahre alt, als sie nach einem Aufenthalt in einer "Heil- und Pflegeanstalt" von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Über das perfide System der Euthanasie.

Von Miriam Dahlinger

Gedenken an NS-Opfer
:Graue Busse in den Tod

Vor 82 Jahren wurden die ersten 25 Psychiatriepatienten von der Heilanstalt Haar-Eglfing in die Gaskammern nach Grafeneck gebracht.

Von Bernhard Lohr

Haar
:Neuer Gedenkort zu Euthanasie-Morden

Mit seiner Skulptur "Restlicht" erinnert Werner Mally an NS-Gräuel. Am Dienstag wird sie auf dem Haarer Klinikareal eingeweiht.

Von Bernhard Lohr

NS-Verbrechen
:Die Opfer im Mittelpunkt

Mit zehn Erinnerungsorten und einer multimedialen Schau im Haupthaus wollen Bezirk und Isar-Amper-Klinik an die NS-"Euthanasie"-Morde erinnern. Ärztlicher Direktor sieht menschliche Psychiatrie als Auftrag.

Von Bernhard Lohr

Haar
:Klinik erinnert an ermordete Patienten

Vor 81 Jahren wurden die ersten Patienten aus der Klinik in Haar in die Tötungsanstalten in Grafeneck und Hartheim deportiert.

Euthanasie
:Neues Erinnerungsdenkmal in Wasserburg eingeweiht

Jahrzehntelang wurde den Opfern der Nationalsozialisten in Gabersee und Attel nur wenig Beachtung geschenkt. Jetzt hat die Stadt ein Denkmal mit 742 Namen von Ermordeten eingeweiht.

Von Matthias Köpf

Gedenken an ermordete Psychiatrie-Patienten
:Damit Theas Name nicht vergessen wird

Bei einer Gedenkveranstaltung für Opfer des NS-Tötungsprogramms in Haar sprechen auch Angehörige ermordeter Psychiatrie-Patienten.

Von Carina Seeburg

Denkmal in Wasserburg
:"Ort der Erinnerungsarbeit für die ganze Region"

Wasserburg errichtet ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. 700 Menschen kamen dort einst ums Leben, viele Einheimische starben an Euthanasie.

Von Ulrich Pfaffenberger

Neues Psychiatriemuseum in Haar
:Segen und Schrecken unter einem Dach

Geht es nach dem Bezirk, könnte in Haar das erste "Deutsche Psychiatriemuseum" entstehen. Es soll sowohl die Entwicklung hin zu modernen Therapiemethoden aufzeigen als auch an die NS-"Euthanasie"-Verbrechen erinnern.

Von Bernhard Lohr

NS-Geschichte
:Historische Kehrtwende

Mit der Umbenennung einer Straße tritt der jüdische Arzt Max Isserlin an die Stelle von Anton von Braunmühl, der in "Euthanasie"-Verbrechen verstrickt war. Charlotte Knobloch nennt die Namensgebung in Haar beispielhaft

Von Bernhard Lohr

"Euthanasie" in Erlangen
:Heftiger Streit um frühere NS-"Pflegeanstalt"

Die einen wollen einen Raum für moderne Spitzenforschung errichten, andere eine Gedenkstätte für Patienten, die dort Opfer der Nationalsozialisten geworden sind. Nun zeichnet sich ein Kompromiss ab.

Von Olaf Przybilla

Gedenken an "Euthanasie"
:Kein Schlussstrich

Bei der jährlichen Gedenkveranstaltung aus Anlass der Tötung von Psychiatrie-Patienten durch die Nationalsozialisten versammeln sich 150 Menschen im Isar-Amper-Klinikum in Haar. Am 18. Januar 1940 begann die Deportation von Kranken

Von Bernhard Lohr

Euthanasie in der NS-Zeit
:Das Kindermordhaus

Der Wiener Kinderarzt Hans Asperger galt lange als Fürsprecher der Schwachen. Edith Sheffers Recherchen zeigen jetzt: Der Österreicher schickte junge Patienten wissentlich in eine Euthanasie-Anstalt.

Rezension von Astrid Viciano

Haar
:Ein großes Unbehagen

Warum die Von-Braunmühl-Straße in Haar umbenannt wird

Kloster Maria Bildhausen
:"Wir waren damals lebensunwert"

Der Künstler Willi Grimm hat eine ehemalige Euthanasie-Anstalt in Österreich besucht. Der Schrecken ließ ihn nicht los - nun entwirft er ein fünf Meter großes Mahnmal in Unterfranken.

Von Claudia Henzler

"Euthanasie"-Morde der Nazis
:Der kalkulierte Tod

Im Januar 1940 begann der NS-Massenmord an psychisch Kranken und Behinderten. Das Münchner NS-Dokumentationszentrum zeigt, wie perfide die Nazis die Verbrechen verschleierten.

Von Jakob Wetzel

ExklusivEuthanasie
:Experimente aus NS-Zeit holen Max-Planck-Gesellschaft ein

Noch viele Jahre nach dem Krieg forschten Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft an sterblichen Überresten von Opfern der Nazi-Diktatur. Einen kritischen Bericht dazu hält die Forschungsgesellschaft unter Verschluss.

Von Christina Berndt

Nationalsozialismus
:Die Euthanasie-Verbrechen von Haar

Die Patienten seien abgemagert gewesen wie KZ-Häftlinge, berichtet ein Augenzeuge. Neue Recherchen zeigen auch, dass deutlich mehr Menschen in der Heil- und Pflegeanstalt getötet wurden als bislang bekannt.

Von Bernhard Lohr

Max-Planck-Institut
:"Was ich gesehen habe, hat meine Befürchtungen noch übertroffen"

Wie umgehen mit der NS-Geschichte? Forscher am Münchner Max-Planck-Institut für Psychiatrie arbeiteten lange mit Gewebeproben von Euthanasie-Opfern. Erst 1990 wurden die Hirnpräparate beerdigt - aber nicht alle.

Von Christina Berndt

Holocaust-Gedenken im Bundestag
:Die Tränen des Norbert Lammert

Getötet, weil die Nazis sie nicht für lebenswert gehalten haben. Vier Schicksale, die am Holocaust-Gedenktag im Bundestag die Abgeordneten bewegen.

Von Thorsten Denkler

Euthanasieopfer
:"Man hat schon als Kind mitgekriegt, dass da gräuliche Methoden angewandt werden"

Die Mutter von Melitta Burger litt an Schizophrenie und wurde von den Nazis ermordet. 70 Jahre lang hat die Tochter geschwiegen - jetzt bringt sie das Thema in den Bundestag.

Von Xaver von Cranach

SZ PlusNS-Euthanasie
:Brandstifter der NS-Euthanasie

200 000 Menschen fielen dem "sanften Tod" im Dritten Reich zum Opfer. Psychiater und Ärzte setzten keineswegs nur Befehle um - sie lieferten den Nazis die Rechtfertigung.

Von Eva Schindele

Euthanasie
:Der geplante Tod

Stadtarchivar Bernhard Schäfer stellt seine Recherchen zu einem Grafinger Fall von Kinder-Euthanasie vor. Nur sieben Jahre ist der Junge demnach alt geworden.

Von Thorsten Rienth

ARD-Doku über Euthanasie
:Ich wäre so gerne heimgekommen

Wie konnte das Euthanasie-Programm der Nazis so lange offen laufen, obwohl es sogar nach NS-Recht strafbar war? Ein ARD-Film zeigt: Angehörige waren mitverantwortlich.

Von Matthias Drobinski

Ihre Post
:Ihre Post zum Mahnmal für die NS-"Euthanasie"-Morde

Fast 70 Jahre hat es gedauert, bis einem der dunkelsten Kapitel der jüngeren Geschichte ein bedeutender Ort des Erinnerns errichtet wurde: den Euthanasie-Opfern der Nationalsozialisten.

Mahnmal für die NS-"Euthanasie"-Morde
:Ausrufezeichen aus blauem Glas

In Berlin gibt es nun ein neues Mahnmal für die Euthanasie-Opfer der NS-Zeit. Es wurde ersehnt als ein Ausdruck des Gedenkens an die Ermordeten, der eine genauere Ästhetik haben sollte als das alte Erinnerungsmal. Aber was drückt die Wand aus blauem Glas aus?

Von Stephan Speicher

MeinungSterbehilfe für belgische Kinder
:Paragrafen sind das falsche Mittel

Der Gedanke, dass auch hoffnungslos kranken Kindern ein tödliches Gift zustehen sollte, ist nicht nur in Belgien überaus populär. Doch das neue Gesetz gilt nur für wenige verzweifelte Einzelfälle - die Mehrzahl der todkranken Kinder braucht ganz andere Hilfe.

Ein Kommentar von Nina von Hardenberg

Euthanasie
:Belgien will Sterbehilfe für Kinder

Der belgische Senat stimmt für ein Gesetz, das die liberalsten Sterbehilfe-Regeln in Europa schaffen würde: Auch Minderjährige könnten dann auf ihren erklärten Wunsch hin ärztlich getötet werden.

Von Lisa Riesner, Brüssel

Euthanasie-Buch "Die Belasteten"
:Testat für die Todesbürokratie

Wenn die Busse vor den Pflegeanstalten auftauchten, dann war ihr Schicksal besiegelt. Die Nazis holten Hunderttausende behinderter Menschen aus Heimen, um sie zu ermorden. In "Die Belasteten" kritisiert Götz Aly die verklemmte Diskretion der Angehörigen von Opfern, durch die die NS-Täter erst zum Holocaust animiert worden seien.

Gedenken der Opfer der NS-"Euthanasie"
:Probelauf für den Holocaust

"Durch ein Fenster beobachtete ein Arzt das Sterben der Menschen": 3000 Münchner wurden Opfer der NS-"Euthanasie", Ärzte töteten Patienten durch Mangelernährung. Der Psychiater Michael von Cranach erläutert im SZ-Gespräch die Hintergründe der Krankenmorde, an die jetzt in München erinnert wird.

Von Wolfgang Görl

MeinungEntschuldigung für Verbrechen im Dritten Reich
:Ärzte stellen sich ihrer Vergangenheit

Viele Mediziner begingen oder duldeten in der Nazizeit qualvolle Menschenversuche, Morde an Menschen mit Behinderung und die Vertreibung jüdischer Kollegen. Dass die Ärzteschaft nun Opfer und ihre Hinterbliebenen um Verzeihung bittet, verdient Lob. Doch jetzt kommt es auf die Folgen an.

Jan Heidtmann

Bad Tölz
:Die Opfer der NS-Mordmaschinerie

Der Arbeitskreis "Ge(h)denksteine" erforscht die Lebenswege von psychisch Kranken und Behinderten, die von den Nazis ermordert wurden - eine mühsame Suche.

Suse Bucher-Pinell

Schönbrunn
:Erschütternde Erkenntnis

Generaloberin Benigna Sirl stellt ein Buch über die Rolle von Schönbrunn im Nationalsozialismus vor.

Anna Schultes

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