Wie geht gutes Regieren?

Mitmachen beim Bessermachen in der Werkstatt Demokratie

Sie haben abgestimmt: In dieser Runde der Werkstatt Demokratie steht die Frage oben im Mittelpunkt. Es geht darum, was gute Regierungsarbeit ausmacht, was das im 21. Jahrhundert eigentlich bedeuten soll. Gerade in dieser Corona-Krise, gerade im Spannungsfeld von Schutz und Freiheit, gerade vor dem so genannten Superwahljahr 2021 stellen sich viele Menschen die Frage, wie sie künftig regiert werden wollen - wie wir alle regiert werden sollen, wenn die Pandemie hinter uns liegt. Braucht es dann umso mehr Freiheit, für den Einzelnen, für gesellschaftliche Akteure, für Unternehmen? Oder haben gerade die vergangenen Monate bewiesen, wie hilfreich staatliche Eingriffe, mehr Regulierung zum Schutz aller sind?

Ihre Wahl war der Auftakt einer mehrwöchigen Recherche, die nun in eine Themen- und Diskussionswoche mündet. Vom 30. November an finden Sie auf SZ.de und in der Süddeutschen Zeitung gut ein Dutzend Beiträge, die Antworten auf diese zentrale Frage geben. Aber wir wollen auch wissen, was Sie von den Regeln dieser Krise halten und wie Sie sich verhalten. Denn Regeln setzen und Regieren hat keinen Sinn ohne mündige Bürger, die Entscheidungen und ihre Folgen reflektieren - oder Vorgaben hinterfragen. All diese Alltagsszenen finden innerhalb der von den Regierungen vorgegebenen Corona-Regularien statt. Also, wie würden Sie entscheiden?

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Wir sind gespannt, wie das Votum ausfällt. Denn in der Werkstatt Demokratie sollen Sie zu Wort kommen, in Umfragen wie oben, aber auch bei Debatten. Weil wir in diesem Projekt gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, der Nemetschek Stiftung und diesmal auch der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, den Austausch und den konstruktiven Diskurs befördern - kurz, die Menschen in diesem Land miteinander ins Gespräch bringen wollen, um gemeinsam das Gespräch dieses Land besser zu machen.

Deswegen spielen die Leserinnen und Leser in der Werkstatt Demokratie eine entscheidende Rolle. So werden 50 vorangemeldete Gäste am kommenden Wochenende in Videoworkshops miteinander diskutieren - und mit Politikern und Politikerinnen auf Europa-, Bundes- und Landesebene: Nach den Workshops am Samstag, 5. Dezember, sind am Sonntag, 6. Dezember, Manfred Weber, der Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament, der bayerische Kultusminister Michael Piazolo und die SPD-Vorsitzende Saskia Esken digital zu Gast. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden ihnen ihre Ideen präsentieren und darüber debattieren.

Alle, die nicht dabei sein können, laden wir in dieser Themenwoche virtuell zum Mitmachen und Mitdiskutieren ein. Es wird am Ende der Woche ein Autorengespräch geben und außerdem über den gesamten Zeitraum eine offene Leserdiskussion - hier können Sie mitreden:

Außerdem haben wir Sie nach Ihrer Meinung, Ihren Erfahrungen gefragt. Wir wollten von Ihnen wissen, wo im Alltag Politik gemacht wird, wo Sie unangenehme Entscheidungen treffen, um Kompromisse ringen, Verantwortung für andere übernehmen - wo also Sie im Kleinen "regieren". Das haben Sie uns berichtet (klicken Sie einfach auf das Bild):

Haben Sie selbst noch Erfahrungen, Anekdoten, Geschichten? Hier können Sie uns davon berichten. Über Ihre Zuschriften hinaus werden in der Themenwoche Antworten auf die von Ihnen gestellte Frage gesucht, Vorschläge gemacht und Ideen umrissen, die wir online und gemeinsam mit Ihnen auch in den Workshops diskutieren wollen. Wir lassen Politikwissenschaftler und Virologinnen ebenso zu Wort kommen wie Machiavelli und Platon; wir setzen uns in einem visuellen Storytelling mit dem Stoff des Anstoßes, der Maske, auseinander. Wir untersuchen, ob die Regierung in der Krise die Jungen im Stich gelassen hat. Und wir laden beim "Pingpong der Positionen" Leserinnen und Leser zum argumentativen Wettstreit ein - diesmal mit SZ-Autor Stefan Braun. Den Beitrag mit der besten Argumentation veröffentlichen wir auf SZ.de und in der Zeitung. Mehr lesen Sie hier:

Weit mehr als einen argumentativen Wettstreit, sondern vielmehr heftigste Auseinandersetzungen gab es in den vergangenen Monaten um das zentrale Accessoire der Corona-Zeit: die Mund-und-Nasen-Maske. Sie ist nicht nur zum Symbol der Krise geworden, sondern auch zum politischen Distinktionsmerkmal. Lesen Sie in diesem digitalen Storytelling, was der Stoff des Anstoßes über Politik in Krisenzeiten verrät:

Viele Studierenden hätten sich in der Corona-Krise einen stärkeren Staat gewünscht. Gerade jüngere Menschen sahen sich in den vergangenen Monaten von der Regierung allein gelassen, hatten das Gefühl, keine Lobby in Berlin zu haben. Und dabei geht es nicht nur ums Ausgehen und Feiern, sondern um sehr grundlegende Bedürfnisse und Sorgen - ihre Ausbildung, ihr beruflicher Werdegang, ihre finanzielle Existenz:

Mehr Bürgernähe, das ließe sich auch im bürokratischen Alltag leichter erreichen - mit digitalen Helfern. Nirgends kommt man dem Staat so nah wie in Standesämtern, Bürgerbüros und Zulassungsstellen. Aber bis Algorithmen die deutsche Bürokratie wirklich entlasten, wird es noch Jahrzehnte dauern. Warum das so ist und warum in der Langsamkeit auch eine Chance steckt:

Wie das Leben der Menschen in einem Staat leichter und besser wird, darüber machen sich kluge Köpfe seit Jahrhunderten Gedanken. Und sicher hätten die Geistesgrößen der Vergangenheit auch etwas zu den Problemen der Gegenwart zu sagen. Wie also würden uns Platon oder Machiavelli durch die Corona-Krise manövrieren? Die Antworten lesen Sie in dieser digitalen Zeitreise durch die Philosophiegeschichte:

Gerade in Krisenzeiten stellen sich grundlegende Fragen an Staat, Regierungsform und gesellschaftliches Miteinander - wenn bisher Selbstverständliches hinterfragt wird, ändern sich auch die politischen Leitplanken. Was heißt das für den Liberalismus, für den Nationalstaat, für Europa? Und welche Chance für die Demokratie liegt in dem Modell der Bürgerräte?

Kontakt zur Werkstatt

Auch nach dieser Runde halten wir Sie über die Werkstatt Demokratie auf dem Laufenden. Wenn Sie Neuigkeiten direkt aufs Handy oder in Ihr Postfach bekommen oder uns Feedback geben möchten, können Sie uns mailen (mit einem kurzen zusätzlichen Hinweis, wenn Sie in unseren Mailverteiler aufgenommen werden möchten). Sie können uns auf Twitter folgen (@SZ_Demokratie) oder Mitglied in unserer Facebook-Gruppe werden. Machen Sie mit und sagen Sie uns Ihre Meinung zu diesem Thema - oder schreiben Sie uns, welches Thema Sie in einer der nächsten Runden des Projekts interessieren würde.

Was steckt hinter dem Projekt?

In der Werkstatt Demokratie können alle Interessierten über Themen abstimmen und so der Redaktion einen Arbeitsauftrag geben. Und sie können über Ihre Themen online und offline diskutieren. Wir verbinden aber nicht nur Recherche und Diskurs noch stärker, sondern begreifen die Werkstatt Demokratie als etwas, in dem gemeinsam und demokratisch an dem gearbeitet werden kann, was dieses Land bewegt.

Warum das alles? Weil wir gerade jetzt mit Ihnen reden, diskutieren, streiten wollen - und Ihnen Raum und Gelegenheit geben wollen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die vielleicht eine ganz andere Sichtweise haben sowie andere Vorstellungen und Ideen mitbringen. Wir wollen aber beim miteinander Reden und Streiten nicht aufhören, sondern übers Diskutieren gemeinsam zu Lösungsansätzen kommen - für eine bessere Gesellschaft. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind.

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