Hängende Spitze:Willkommen im Uerdinger Tigerkäfig

(Foto: N/A)

Der KFC braucht eigentlich nicht noch mehr Aufregung. Jetzt wird der Drittligist von Stefan Effenberg gemanagt.

Von Sebastian Fischer

Beim KFC Uerdingen ist was los. Der Drittligist hat als Maskottchen den Grotifanten, der angeblich einst einem Linienrichter in den Hintern trat und von einem Torwart per Faustschlag niedergestreckt wurde. Stellvertretender Kapitän ist Kevin Großkreutz, der mal in eine Hotellobby pinkelte, sich im Stuttgarter Rotlichtviertel prügelte und dazwischen Weltmeister wurde. Das Team hat derzeit nur einen Interimstrainer, weil Heiko Vogel gehen musste, der fünfte Chefcoach in rund drei Jahren. Und Investor des KFC ist Michaeil Ponomarew, über den sich die Geschäftsführung des Eishockey-Klubs Krefeld Pinguine, an dem er46 Prozent der Anteile besitzt, beschwert, weil er seinen Zahlungen nicht nachkomme und sich "respektlos" verhalte. Beim KFC, trotz Aufstiegsambitionen im Abstiegskampf, soll Ponomarew in der Kabine mit Tischen geschmissen und geschrien haben: "Trainer, erzählen mir, was du machen mit Mannschaft? Was sprechen? Arschloch, du! Weg, du!" So hat ihn der Spieler Manuel Konrad in einer geleakten Whatsapp-Nachricht imitiert.

Wenn der KFC Uerdingen eines dringend braucht, dann: Ruhe!

Deshalb hat der Klub nun Stefan, genannt "Tiger", Effenberg als Manager verpflichtet, der im Profifußball nach einer lebhaften Spielerkarriere bisher fünf Monate als Trainer des SC Paderborn gearbeitet hat. Sein Team wurde nach einem frivolen Vorfall im Trainingslager für den "Genital-Skandal" bekannt und gewann von 15 Spielen mit Effenberg zwei. "Stefan hat in seiner Karriere so ziemlich alles erlebt und erreicht. Wir erhoffen uns, dass er mit all seiner Erfahrung und seinem Fachwissen dabei helfen kann, die nächsten Schritte auf dem Weg nach vorne zu machen", sagte Ponomarew.

© SZ vom 07.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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