Es ist ziemlich kompliziert, über eine Katastrophenschutzübung zu berichten. Das liegt zum einen daran, dass Journalisten naturgemäß immer schon vorher wissen wollen, was passieren wird, sowie wo, wie und warum es geschieht. Die beteiligten Polizisten, Feuerwehrleute, Ärzte und Rettungssanitäter sollen davon aber überrascht werden, auch die Zeitungsleser unter ihnen, sonst bringt die Übung nichts. In der Praxis heißt das, dass die Münchner Feuerwehr zwar vorab fast alle Fragen beantwortet, dabei aber nachdrücklich darum bittet, diese Antworten erst nach Beginn der Übung zu veröffentlichen. Journalisten entsprechen solchen Bitten natürlich; man will ja nicht die Übung gefährden.
Zum anderen geschehen im Laufe einer solchen Übung Dinge, die Journalisten ebenfalls interessieren würden, von denen aber im Ernstfall Verbrecher und Terroristen überrascht werden sollen, sonst war die Übung ebenfalls für die Katz. Die Rede ist vom Einsatz von Spezialeinheiten und von deren Taktik. Die sei absolut nichts für die Öffentlichkeit, wiegelt die Polizei hier ab. Im konkreten Fall heißt das: Sie kündigte zwar an, dass im U-Bahnhof Arabellapark ein solcher Einsatz geübt werde. Zusehen dürfe man aber nicht, Fotos könne man allenfalls mit Abstand an der Oberfläche machen, und eigentlich sei es gar nicht sinnvoll, überhaupt dorthin zu kommen. Für Journalisten ist diese Geheimniskrämerei nachvollziehbar, aber natürlich etwas misslich. Das, was man nicht sehen darf, wirkt dadurch ja erst recht interessant
An diesem Sonntag haben Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und Deutscher Fußball-Bund nun mit großem Aufwand den Ernstfall geprobt. Die Fußball-Europameisterschaft 2020 steht bevor, sie wird unter anderem in München ausgetragen. Deshalb haben die Einsatzkräfte an zwei Orten in der Stadt geübt, auf mehrere mutmaßliche Terroranschläge zur gleichen Zeit zu reagieren, die sich dann freilich in diesem Fall als zwei Unfälle entpuppten. In der Arena in Fröttmaning ist simuliert worden, dass das Fett einer Fritteuse explodiert ist, und im U-Bahnhof Arabellapark, dass Fußball-Fans mit Pyrotechnik eine Massenpanik ausgelöst haben. Dazu gab es noch einen schweren Verkehrsunfall und ein paar andere fiktive Ereignisse, die die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr auf Trab gehalten haben. Im Fußballstadion durften Journalisten zusehen - das heißt: Sie durften mit ihren Kameras, Schreibblöcken und Mikrofonen in einen fest abgegrenzten Bereich, wo sie niemandem im Weg herumstanden. Raus durften sie nur mit Begleitung. Ob es daran gelegen hat oder nicht: Dem ersten Eindruck von Polizei, Feuerwehr und Innenminister nach hat bei der Übung alles ganz gut funktioniert. Die EM kann also kommen.
DER TAG IN MÜNCHEN
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MÜNCHEN ERLESEN
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