München heute:Wenn der Wirt nur draufzahlt / Unbekannte stellen vergiftete Getränke in Supermarkt-Regale

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Wenn er den Hofbräukeller weiter offen lasse, drohe ein "finanzielles Desaster", sagt der Wirt Ricky Steinberg. Nur der Biergarten bleibt geöffnet. (Foto: Florian Peljak)

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Von Franz Kotteder

Viele Menschen glauben ja, dass für Cafés, Biergärten, Wirtshäuser und Restaurants jetzt wieder alles in Butter sei, nachdem sie nicht nur draußen, sondern auch drinnen wieder Gäste bewirten dürfen. Und tatsächlich haben ja auch viele Gastronomen große Hoffnungen in das Ende der Zwangsschließungen gesetzt: Wenn man wieder Geld verdient statt es in Form von Pachtzahlungen und anderen laufenden Kosten zu verbrennen, kann es ja eigentlich nur noch aufwärts gehen.

Doch zwei Wochen nach Öffnung der Biergärten und Freischankflächen und eine Woche nach der Wiederöffnung der Gasträume zeigt sich: Der Andrang ist mehr als verhalten. Und zwar so verhalten, dass erste Lokale wie der Hofbräukeller in Haidhausen und der Ratskeller am Marienplatz schon wieder schließen. Wer glaubte, jetzt auch schon für den Biergarten lange vorher reservieren zu müssen, um überhaupt noch einen der raren Plätze zu ergattern, sieht sich getäuscht. Obwohl es überall wegen der Einhaltung der notwendigen Abstandsregeln sehr viel luftiger zugeht, draußen wie drinnen, bekommt man meist problemlos einen Platz - auch zu Zeiten, wo das früher unmöglich schien. Dabei verfügen die meisten Lokale nur noch über ein gutes Drittel der bisherigen Sitzplätze.

Im Falle des Hofbräukellers hat deshalb vorerst nur noch der Biergarten geöffnet, wenn die Sonne scheint, und das Essen holt man sich an der Selbstbedienungstheke oder bringt es selber mit. Denn in den geräumigen Sälen drinnen verloren sich in der ersten Woche nach der Wiedereröffnung die Gäste, und die große Gaststättenküche hochzufahren, verursachte Kosten für Waren und Personal, die nicht wieder reinzuholen waren. "Jeden Tag Geld mitzubringen", so Wirt Ricky Steinberg, "das hat schließlich auch keinen Sinn." Und so sperrte er sein Lokal halt erst einmal wieder zu, wie noch einige andere in der Stadt (SZ Plus). Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, und sie besteht jetzt darin, dass die Leute wieder Mut fassen zum Ausgehen und Essen gehen. Ansonsten müssen wohl noch mehr zusperren, und viele davon über kurz oder lang für immer. Auch dafür gibt es bereits Beispiele.

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