Messestadt:Prügelei am Riemer See

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Die Polizei rückt am Samstagnachmittag mit einem Großaufgebot an, weil etwa 30 Jugendliche aufeinander losgehen.

Von Jakob Wetzel

Am Riemer See haben am Samstagnachmittag etwa 30 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren aufeinander eingeprügelt; am Ende mussten zwei von ihnen verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Das teilte die Münchner Polizei am Sonntag auf Nachfrage mit. Einzelheiten seien noch unklar; offenbar sind aber zwei Gruppen aufeinander losgegangen.

Um 16.45 Uhr wurde die Polizei alarmiert. Weil es hieß, es seien spitze Gegenstände im Spiel, die Jugendlichen würden mit Zaunlatten aufeinander einschlagen und sich mit Glasflaschen bewerfen, rückten gleich zwölf Streifenwagen und acht Gruppenfahrzeuge von Einsatzhundertschaften an, sie folgten den Jugendlichen zum Teil in die Messestadt und griffen mehrere Tatverdächtige auf. Alles Weitere werde derzeit noch ermittelt, sagte ein Polizeisprecher: Unter anderem sei offen, ob die Jugendlichen wirklich mit Gegenständen aufeinander einschlugen, und welche Straftaten nun im Raum stehen.

Lebensgefahr
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Zwischen dem Großhesseloher Wehr und Flaucher bestehe "erhebliche Gefahr für Leib und Leben", warnt die Stadt. Zuvor hatte es mehrere Unfälle gegeben.

In den vergangenen Wochen ist die Polizei mehrmals gerufen worden, weil Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Einzelne losgegangen sind. Am Mittwochabend etwa haben mehrere junge Männer einen 36-jährigen Analysten in Oberföhring mit Fäusten ins Gesicht geschlagen und ihn dabei leicht verletzt. Als eine Zeugin die Polizei rief, flüchteten sie. Der Polizei zufolge hatte der Angegriffene zuvor, gegen 18.15 Uhr, in der U 4 am Prinzregentenplatz versucht, einen Streit zwischen einem 19-jährigen Münchner und einer älteren Frau zu schlichten. Bei der Weiterfahrt mit U-Bahn und Tram gerieten dann die beiden Männer aneinander.

An der Regina-Ullmann-Straße stiegen beide aus und seien womöglich auch beide handgreiflich geworden, teilt die Polizei mit. Der 36-Jährige sei danach mit seiner Freundin davongegangen, von dem Jüngeren aber verfolgt worden. Am Fritz-Meyer-Weg griffen mehrere Männer an. Ob der 19-Jährige diese herbeigerufen hatte, ist laut Polizei unklar. Den 19-Jährigen hat die Polizei inzwischen ermittelt; er wurde wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung angezeigt.

Bereits in der Nacht auf den 13. Juni, gegen 1.10 Uhr, hat zudem eine Gruppe von jungen Erwachsene auf der Fürstenrieder Straße auf Höhe des Waldfriedhofs einen 26-Jährigen und seinen 27-jährigen Begleiter nach einem Streit verfolgt und niedergeschlagen. Laut Polizei traten und schlugen die Angreifer den 26-Jährigen bewusstlos; sie ließen erst von ihm ab, als ein Autofahrer anhielt und mit seinem Beifahrer einschritt. Letzterer, ein Soldat, leistete erste Hilfe. Der Bewusstlose wurde unter anderem mit Gesichtsbrüchen mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, kam auf die Intensivstation und musste 16 Tage lang stationär behandelt werden. Mittlerweile wurde er aus der Klinik entlassen, ist aber noch krankgeschrieben. Wie die Polizei jetzt bekannt gab, konnte sie alle Angreifer ermitteln; ein 21-jähriger und ein 22-jähriger Münchner sitzen wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag in Untersuchungshaft.

© SZ vom 06.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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