FC Bayern in der Champions League:Auch Gnabry darf nach Moskau reisen

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Wieder im Training: Serge Gnabry (rechts), hier allerdings noch vor seiner Quarantäne. (Foto: Marco Donato/imago)

Der FC Bayern will in der Champions League den "Flow fortsetzen" - und sieht sogar den falsch positiven Corona-Test von Serge Gnabry entspannt pragmatisch.

Von Sebastian Fischer, München

Die Frage, wie es um die Laune beim FC Bayern vor dem zweiten Spieltag in der Champions League an diesem Dienstag bestellt ist, war schon beantwortet, bevor überhaupt jemand eine Frage gestellt hatte. In der Begrüßung zur Pressekonferenz vor dem Spiel wurde der Name des Gegners verlesen, Lokomotive Moskau. Thomas Müller ergänzte: "Tuut, tuuut!"

Hinter dem Rekordmeister liegt eine Woche der beeindruckenden Siege, 4:0 gegen Atlético Madrid, 5:0 gegen Eintracht Frankfurt, und selbst eine der wenigen störenden Meldungen hat sich als offensichtlich falsch herausgestellt: Nationalspieler Serge Gnabry wurde vergangenen Dienstag positiv auf das Coronavirus getestet, die vier darauffolgenden Test fielen aber jeweils negativ aus. "Das Münchner Gesundheitsamt geht daher nun davon aus, dass der positive PCR-Test vom vergangenen Dienstag falsch positiv war und hat daher die Quarantänemaßnahmen aufgehoben", teilte der Klub am Sonntag mit. Gnabry nahm am Montag am Abschlusstraining teil. In Moskau, sagte Trainer Hansi Flick, sei der Flügelstürmer bereits wieder eine Option für die Startelf: "Serge immer."

FC Bayern in der Einzelkritik
:Sané meldet sich mit einem Robben-Tor zurück

Der Flügelspieler kommt von der Bank und trifft. Thomas Müller schimpft mit sich selbst und Alphonso Davies humpelt vom Platz. Der FC Bayern in der Einzelkritik gegen Frankfurt.

Aus dem Stadion von Sebastian Fischer

Während auch bei anderen Profiklubs in Deutschland entsprechende falsch positive Tests auftraten, in Heidenheim und Würzburg zum Beispiel, und hier und da Aufregung auslösten, scheinen sie den Fall in München eher pragmatisch zu sehen. Flick sagte dazu schon am Wochenende den schönen Satz: "Es ist so, dass die Dinge so sind, wie sie sind, und das müssen wir so annehmen." Müller ergänzte am Montag, er sei "grundsätzlich eher der wissenschaftliche Typ", was sein Verständnis für eine gewisse Ausfallrate bei derart vielen Corona-Tests erkläre: "Logisch, dass da auch mal was schiefgehen kann."

Flughafen, Bus, Hotel, grüner Rasen

Die Besonderheit der Begegnung in Russland liegt somit nicht in der Personalsituation, denn bis auf den seit Samstag verletzten Linksverteidiger Alphonso Davies stehen alle Spieler zur Verfügung. Sie manifestiert sich schon eher durch den Umstand einer Europareise, während überall die Corona-Zahlen steigen. "Wir schauen gerade bei den Auswärtsspielen, dass wir möglichst schnell irgendwie hin kommen und möglichst schnell zurück", sagte Flick, so wolle man die Belastung möglichst gering halten. "Ich wüsste nicht, wo da für uns als Mannschaft eine Gefahr lauern sollte", sagte Müller. Außer Flughafen, Bus und Hotel sehe die Mannschaft ohnehin nur "den grünen Rasen".

Dort soll dann der nächste Sieg gelingen, in "unserem Wettbewerb", wie Müller die Champions League nannte. Er klang auch bezüglich des gewünschten sportlichen Erfolgs der Reise nicht unbedingt sorgenvoll. "Wir wollen ein bisschen diesen Flow, in dem wir uns befinden, fortsetzen", sagte er.

Ob dazu tatsächlich Gnabry von Beginn an beiträgt? Alle anderen Flügelspieler sind ja auch fit, auch Leroy Sané, der gegen Frankfurt zurückkehrte, nachdem er eine Kapselverletzung im Knie auskuriert hatte und fünf Minuten nach seiner Einwechslung traf. Sané, sagte Flick auf Nachfrage, habe das Tor zwar "sensationell gut gemacht, aber es gibt noch einiges, das er verbessern kann".

© SZ vom 27.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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