Knabenchöre in der Coronazeit:Traurige Weihnachten

Die Wiener Sängerknaben haben im Corona-Winter nicht viel zu singen. (Foto: Lukas Beck/Lukas Beck)

Der Thomanerchor ist verstummt, die Wiener Sängerknaben wollen weiter singen und tun es online.

Von Helmut Mauró

Nachdem der Leipziger Thomanerchor sämtliche Weihnachtskonzerte absagen musste, weil ein Schüler positiv getestet wurde, versuchen andere, was noch möglich ist. So laden die Wiener Sängerknaben noch bis Ende des Jahres zum Online-Konzert, einem Weihnachts-Special, in die Global Concert Hall des Streamingdienstes Idagio. Der Chor konnte zwar proben, Live-Auftritte sind nach dem verschärften Lockdown nun aber nicht mehr möglich. Bis jetzt mussten coronabedingt mehr als 200 Konzerte abgesagt werden, womit auch die wirtschaftliche Basis ins Wanken gerät. Nun entfällt auch die traditionelle Weihnachtstournee. Für andere Chöre wie etwa den Tölzer Knabenchor sieht es noch düsterer aus.

Für die schweren finanziellen Einbußen durch die monatelangen Probenausfälle gibt es staatliche Hilfen. Dramatischer sind die Konsequenzen im künstlerischen Bereich. Was für erwachsene Instrumentalisten selbstverständlich ist an täglichem Üben, unabhängig von der Möglichkeit eines Auftritts, ist für die jungen Sänger über längere Zeit unmöglich zu leisten. Online-Unterricht hilft nur wenig, um langfristig zu motivieren. Was die Chöre zusätzlich belastet: dass in diesen Zeiten auch kaum noch Nachwuchs angeworben werden kann.

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